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Allgäuer Familie entgeht nur knapp Waldbrand auf Sardinien

Schock im Urlaub

Allgäuer Familie entgeht nur knapp Waldbrand auf Sardinien

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    Kaum hat eine Familie aus Lindenberg ihren Campingplatz auf Sardinien bezogen, bricht im Norden der Insel ein Feuer aus. Schon bald zeigen sich dunkle Rauchwolken am Himmel.
    Kaum hat eine Familie aus Lindenberg ihren Campingplatz auf Sardinien bezogen, bricht im Norden der Insel ein Feuer aus. Schon bald zeigen sich dunkle Rauchwolken am Himmel. Foto: privat

    Am Freitag hatte sich eine fünfköpfige Familie aus dem Westallgäuer Lindenberg zusammen mit ihrem Hund auf den Weg nach Sardinien gemacht. Im Südosten der Insel wollten die Allgäuer ihren zehntägigen Urlaub auf einem Campingplatz verbringen. Als sie am Samstag mit der Fähre vom italienischen Festland zur Insel fuhr, konnte sich keiner von ihnen vorstellen, was sie am nächsten Tag dort erwarten würde. 

    Feuer bricht im Norden von Sardinien aus

    "Wir haben unser Mobilheim bezogen und gingen an den Strand. Am Samstag war noch alles okay“, sagte der Familienvater, der namentlich nicht genannt werden möchte. Doch am Sonntag änderte sich alles. Der Vater war zusammen mit seinen drei Kindern am Strand, als mehrere Kilometer weiter nördlich ein Feuer ausbrach. Wie mehrere italienische Medien berichten, sollen die Brände rund um Muravera mit Absicht gelegt worden sein.

    Der Waldbrand auf Sardinien breitet sich schnell in Richtung des Campingplatzes der Lindenberger Familien aus.
    Der Waldbrand auf Sardinien breitet sich schnell in Richtung des Campingplatzes der Lindenberger Familien aus. Foto: privat

    "Wir haben auf einmal große Rauchsäulen gesehen, Sirenen gingen und Löschflugzeuge flogen im Minutentakt über uns“, sagte der Lindenberger. „Ich bin mit den Kindern direkt an den Pool gegangen, um ihnen die Angst zu nehmen. Mein Mann erkundigte sich währenddessen im Internet, was passiert war“, so die Mutter.

    Campingplatz der Lindenberger Familie steht kurz vor der Evakuierung

    Als der Rauch schließlich am Pool zu sehen war, bekam auch die Mutter ein mulmiges Gefühl. Ein Mitarbeiter des Campingplatzes informierte sie schließlich darüber, dass sie sich auf eine Evakuierung vorbereiten sollen. "Wir sollten das Nötigste einpacken und uns darauf vorbereiten, an den Strand zu flüchten. Wenn der Wind drehen sollte, geht es ganz schnell“, so die Allgäuerin.

    "Die Rauchsäulen wurden immer größer und die gelben Löschflugzeuge kamen immer näher", sagte der Familienvater. "Ich habe im Internet nach einem 'Fluchtweg' gesucht, aber es brannte um uns herum. Wir konnten nur in Richtung Norden fahren, wussten aber auch nicht, was uns hinter der nächsten Kuppe erwartet“, so der Allgäuer.

    Lindenberger Familie ergreift die Flucht

    Die Lindenberger Familie packte daraufhin ihre wichtigsten Sachen zusammen und ergriff die Flucht. Als sie sich drei Stunden später beim Campingplatz nach der Lage erkundigte, hieß es, dass der Brand zwar noch nicht gelöscht, aber unter Kontrolle sei. Die Familie entschloss sich schließlich dorthin zurückzukehren. Vor Ort wurde den Allgäuern das ganze Ausmaß des Feuers bewusst. 

    „Nur wenige Meter vor dem Platz konnten die Flammen durch die Einsatzkräfte gestoppt werden. Alles war schwarz und verbrannt, vereinzelt rauchte es noch, es war schrecklich“, sagte der Familienvater.

    Der Brand hat den Campingplatz der Allgäuer Familie verschont. Doch in der Umgebung hat er deutliche Spuren hinterlassen.
    Der Brand hat den Campingplatz der Allgäuer Familie verschont. Doch in der Umgebung hat er deutliche Spuren hinterlassen. Foto: privat

    Eine Fläche von 50 Hektar brennt auf Sardinien ab

    Laut italienischen Medien brannte im Südosten von Sardinien eine Fläche von rund 50 Hektar. Wie durch ein Wunder wurde aber der Campingplatz der Familie verschont. "Wir hatten Glück", lautet das Fazit der Allgäuerin. "Die Mitarbeiter und vor allem die Einsatzkräfte haben ihr Bestes gegeben." Nicht so viel Glück hatten dagegen vier Farmen in unmittelbarer Nähe. Sie wurden durch die Flammen zerstört. Wie hoch der Schaden ist, ist laut den italienischen Medien noch unklar. Wohl nur durch den Einsatz mehrerer Canadiair-Löschflugzeugen, die jeweils mehr als 6.000 Liter Wasser transportieren können, gelang es den Einsatzkräften, den Brand zu löschen.

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