Ein 17-jähriger Jugendlicher aus einem Konstanzer Teilort soll im Internet über ein Kleinanzeigenportal 40 Kälber gekauft haben. Er ließ die Tiere zu einem leerstehenden Aussiedlerhof bei Konstanz liefern, wo sie nicht versorgt wurden. Insgesamt sind bisher zehn der Kälber gestorben. Gegen den Jugendlichen wird wegen Verstößen gegen das Tierschutzgesetz ermittelt.
Zehn Kälber gestorben
1.500 Euro haben die zwei Wochen alten Tiere laut Angaben der Polizei gekostet. Nach aktuellen Erkenntnissen des Veterinäramts beim Landratsamt Konstanz wurden die Kälber am Samstagvormittag, den 16. November 2019, in Norddeutschland verladen und sind am Abend desselben Tages gegen 22:00 Uhr auf dem Hof angekommen. Bei der Zufahrt zum Stall blieb das Transportfahrzeug offenbar im Boden stecken. Die Kälber wurden dann erst im Laufe des nächsten Tages aus dem Anhänger ausgeladen. Zeugen wurden auf die Tiere aufmerksam und stellten fest, dass diese ohne Wasser und Futter untergebracht waren. Erst nach Alarmierung der Polizei und des Veterinäramtes des Landratsamtes Konstanz erfolgte eine Versorgung der Kälber. Zwei Tiere waren bereits tot, acht weitere musste das Veterinäramt einschläfern.
Überlebende Tiere werden aufgepäppelt
Auf einem Hof im Landkreis Konstanz werden die überlebenden Kälber jetzt aufgepäppelt und vom Tierarzt versorgt. Wenn sie wieder gesund sind, werden sie durch das Veterinäramt verkauft. Der Verkaufserlös wird zur Deckung der Unterbringungs-, Futter- und Tierarztkosten verwendet.
Ermittlungen dauern an
Die zuständigen Behörden in den Landkreisen, aus denen die Tiere nach den bisher vorliegenden Erkenntnissen stammen, wurden nach Angaben der Polizei am Dienstag informiert. Anhand der Ohrmarken der Kälber kann nachverfolgt werden, in welchem Bestand sie geboren wurden. Der Abgleich der Ohrmarken mit den Pässen der Kälber dauert an. Sowohl gegen den 17-Jährigen selbst als auch gegen den mutmaßlichen Händler sowie den Spediteur der Tiere wird wegen des Verdachts von Verstößen gegen tierschutzrechtliche Vorschriften ermittelt. Warum der 17-Jährige die Tiere bestellte und wie er sie weiter halten wollte, muss noch ermittelt werden.