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2010 war es so kalt wie schon lange nicht mehr

Wetterbilanz

2010 war es so kalt wie schon lange nicht mehr

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    2010 war es so kalt wie schon lange nicht mehr
    2010 war es so kalt wie schon lange nicht mehr Foto: Frank Rumpenhorst (dpa)

    Alles in allem etwas zu kalt und zu nass - so charakterisiert der Deutsche Wetterdienst (DWD) das Jahr 2010 in der Bundesrepublik. Und mit dem gleichen Prädikat kann man auch das Westallgäu versehen. "Auf jeden Fall. In bestimmten Richtungen war es bei uns sogar intensiver", sagt Martin Aichele, der seit vielen Jahren Wetterdaten sammelt, aufzeichnet und der Heimatzeitung zur Verfügung stellt. Mit einer durchschnittlichen Temperatur von 5,9 Grad Celsius ist 2010 sogar das kälteste Jahr, das in Aicheles Aufzeichnungen zu finden ist (2009 waren es 7,4 Grad). Es war im Westallgäu somit deutlich kälter als im Rest der Republik. Zum Vergleich: Der DWD nennt 7,9 Grad für Deutschland und 7,6 Grad für Bayern in seiner Bilanz 2010. 167 Tage ohne Niederschlag

    Mehr als die Hälfte des Jahres hat es geregnet. Aichele hat an seiner Wetterstation in Vorderreute (Oberstaufen) lediglich 167 Tage ohne Niederschlag verzeichnet. Damit liegt 2010 im schlechtesten Drittel aller Jahre. Schuld daran waren besonders die Monate Mai, Juni, Juli und August. In einer Zeit, in der eigentlich Sonne, Eis und Freibad angesagt sind, hat es insgesamt 1219 Liter pro Quadratmeter geregnet - das sind allein 70 Prozent der gesamten Jahresmenge. Diese insgesamt 1759 Liter wirken allerdings geradezu lächerlich im Vergleich zu den 2424 Litern, die es 2002 geregnet hatte - der absolute Spitzenwert der letzten 50 Jahre im Westallgäu.

    Der Himmel fungierte aber nicht nur als Gießkanne, sondern auch als Schneekanone: 6,76 Meter Schnee fielen im Kalenderjahr 2010, das in Sachen weißer Pracht den fünften Platz der Aufzeichnungen einnimmt. Unangefochten an der Spitze liegt weiterhin 1999 mit insgesamt 10,01 Metern. Dafür war der Dezember 2010 mit 1,92 Metern wenigstens der schneereichste letzte Jahresmonat seit 1981.

    Der heißeste Tag des Jahres war der 19. Juli, der Montag nach dem Lindenberger Stadtfest, an dem Aichele stolze 38 Grad gemessen hat. Kältester Tag war der 12. Februar. Bei frostigen minus 19,5 Grad haben am rußigen Freitag nicht nur die Narren wohl kräftig gefroren.

    T-Shirt-Wetter im November

    Für ein besonderes Phänomen hat Anfang/Mitte November der Föhn gesorgt. Der warme und trockene Fallwind hat innerhalb von fünf Tagen das Thermometer von drei auf 18 Grad angeschoben. Etliche Spaziergänger waren dadurch nur zwei Wochen vor Advent im T-Shirt unterwegs. Bereits zwei Tage später fiel die Temperatur wieder auf ein Grad ab und es schneite. Der Winter war endgültig angekommen.

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