Maria Steinbach | mz | ?Was bringt den Landwirt dazu, sich nach einer kurzen Dusche das Abendessen auf dem Weg hineinzustopfen? Was den Bankangestellten, sich in Anzug und Krawatte abzuhetzen und was Jugendliche, Partys sausen zu lassen, nur um auf die wöchentliche Probe des heimatlichen Musikvereins zu kommen??, fragt Dirigent Johannes Möller in der Jubiläums-Festschrift und liefert die Antwort gleich nach: ?Das Erlebnis Musik?.
In Maria Steinbach wird dieses Erlebnis seit 1858 gepflegt: Damals, vor genau 150 Jahren, wurde die örtliche Musikkapelle gegründet. Zur Feier dieses Jubiläums lädt der Verein die Kapellen der Region von 11. bis 13. Juli zum 48. Musikfest im Bezirk sechs des Allgäu-Schwäbischen Musikbundes (ASM) ein.
Auf dem Programm stehen unter anderem ein großer Festumzug, Wertungsspiele und zwei Partynächte (siehe Infokasten). Für Landrat und Schirmherr Hans-Joachim Weirather ist das Fest ein ?gesellschaftlicher Anlass ersten Ranges? mit Darbietungen ?auf höchstem musikalischem Niveau?.
Laut Hermann Breher, Vorsitzender der Musikkapelle Maria Steinbach, liegen die Wurzeln des Vereins im 18. Jahrhundert. Der Chronik zufolge gewann die Kirchenmusik mit dem Bau der neuen Wallfahrtskirche 1753 an Bedeutung. Neben dem Kirchenchor wurden in der Folgezeit Instrumentenspieler stärker gefördert und Lehrer Martin Mayerhofer gründete schließlich eine Kapelle. Heute ist sie laut Bürgermeister Franz Abele ein ?bedeutender Eckpfeiler des regen Vereinslebens? und leistet ?vorbildliche Jugendarbeit?.