Das Thema Nahwärme stößt bei den Wertachern auf großes Interesse: Der Saal des Gasthofs Engel war fast voll, als Bürgermeister Eberhard Jehle darüber informierte. Geplant ist zunächst ein erster Bauabschnitt, der im Wesentlichen den Ortskern umfasst. 90 Interessenten gibt es, die anschließen wollen: In wenigen Wochen soll dafür eine Genossenschaft gegründet werden.
An Thomas Knecht vom beauftragten Ingenieurbüro und Wolfdieter von Trotha vom Bayerischen Genossenschaftsverband hatten die Wertacher Bürger viele Fragen. Zum Beispiel fragte Norbert Haselbauer, ob man den Wärmebedarf komplett über die Nahwärme abdecken müsse oder beispielsweise eine bestehende Solaranlage weiter verwenden könne. Jehle daraufhin: "Wir ersetzen nur die Ölheizung, nicht einen Kachelofen oder eine Solaranlage."
Kritische Phase
Konrad Jörg fand, man müsse jetzt Anreize schaffen, damit möglichst viele Bürger von Anfang an mit im Boot sind und das Projekt realisiert werden kann. Knecht bestätigte, dass dies die kritische Phase sei. Allerdings zeigte er sich zuversichtlich: "Den Ortskern haben wir relativ sicher.
" Knecht erklärte, dass seiner Erfahrung nach der Andrang groß sei, wenn solche Projekte erstmal laufen. Bernd Hafenrichter interessierte sich dann auch gleich dafür, mit welchen Bauabschnitten es weitergehe. Dazu konnten die Redner aber noch nichts sagen. "Das wird sich am Bedarf orientieren", so Knecht.
Einen Namen hat die Wertacher Nahwärme auch schon: "Marktwärme" soll sie heißen, wie Bürgermeister Jehle verkündete. Er appellierte nochmals an die Wertacher: "Wir müssen uns nicht von fossilen Brennstoffen abhängig machen." Und: "Je mehr mitmachen, desto besser."