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Wer Schönes erkennen kann, wird nie alt

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Wer Schönes erkennen kann, wird nie alt

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    Wer Schönes erkennen kann, wird nie alt

    Pfronten | mw | Johanna Gayer, Mitbegründerin der Theatergemeinde Pfronten-Nesselwang und Trägerin der Pfrontener Bürgermedaille, hat in Pfronten-Heitlern ihren 95. Geburtstag gefeiert. 1912 hatte die Jubilarin in Unterköllnbach (Chiemgau) das Licht der Welt erblickt. Ihre Kindheit verbrachte sie im elterlichen Ausflugsgasthaus. In ihrer Schulzeit besuchte sie ein Institut, das in einem historischen Schloss untergebracht war. Dort begeisterte sie sich für dessen Architektur, entdeckte ihr Talent für die künstlerische Gestaltung und widmete sich der Mal- und Zeichenkunst.

    Nach den Stationen in Rom und einer Klosterschule in München, wurde 1936 Pfronten zu ihrem Heimatort. Sie kann sich noch gut daran erinnern, wie sich bei ihrer Ankunft per Bahn 'das schöne Tal immer weiter öffnete und die herrlichen Berge immer näher kamen'. Ihr erstes Zuhause war bei 'Romanusse'-Haus in Steinach. Aus ihrer ersten Ehe stammen Sohn Bruno und Tochter Sigrun. Mittlerweile ist die Nachkommenschaft auf drei Enkel und fünf Urenkel angewachsen.

    Nach dem Krieg zog sie nach Röfleuten und lernte nach ihrer Scheidung den beliebten Arzt Dr. Hermann Gayer kennen, den sie 1954 heiratete. Johanna Gayer in der Geburtstagsrunde: 'Es war schön bei einem Mann zu sein, der in seinem Beruf vollends aufging.' Zusammen mit ihrem Mann sowie Alfons Böck und Georg Nothaft hob sie 1955 die Theatergemeinde aus der Taufe. Von da an leitete sie als stellvertretende Vorsitzende und 'Mädchen für alles' die Theatergemeinde bis zum Tod ihres Mannes 1980. Seitdem verbringt sie ihren Ruhestand im Hause ihres Sohnes Bruno, der sie zusammen mit Ehefrau Hildegard fürsorglich betreut.

    Im Beisein ihrer engsten Familienangehörigen und des Vorsitzenden der Theatergemeinde, Gebhard Dasser, überbrachte ihr Bürgermeister Beppo Zeislmeier zum Geburtstag die Glückwünsche der Gemeinde. Ministerpräsident Edmund Stoiber ließ ihr per Urkunde Glück wünschen und Landrat Johann Fleschhut gratulierte einer Frau, die sich um das Kulturleben Pfrontens verdient gemacht hat. Fleschhut in seinem Glückwunschschreiben: 'Jeder, der sich die Fähigkeit erhält, Schönes zu erkennen, wird nie alt werden.' 2005 hatte Bürgermeister Zeislmeier Johanna Gayer die Pfrontener Bürgermedaille für ihr Engagement im gesundheitlichen und kulturellen Leben überreicht. Viele ältere Pfrontener erinnern sich noch heute an die Zeit, als sie an der Seite ihres 1980 verstorbenen Ehemannes Dr. Hermann Gayer als Arztassistentin und Sekretärin mit ihrem freundlichen und hilfsbereiten Wesen so manchem Patienten die Angst vor der Spritze nahm.

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