Klangvolle Namen wie Tobias Steinhauser, Bruno Risi, Robbie McEwen, Olaf Pollack, Gerald Ciolek oder zuletzt Roger Kluge stehen in der Siegerliste des traditionsreichen Wangener Radkriteriums. Wer es heuer gewinnt, vermag natürlich noch niemand zu sagen. Sicher ist nur: Bei der 77. Auflage des Straßenrennens wird es definitiv einen Premierensieger geben. Denn von den bisherigen Gewinnern ist am kommenden Sonntag, 19. September, keiner am Start. Das Hauptrennen um das goldene Rad der Stadt Wangen beginnt um 15 Uhr in der Innenstadt.
"Wir haben ein extrem starkes Feld", ist Christian Rieg überzeugt. Der Geschäftsführer der Rad-Union Wangen hat derzeit rund 80 Anmeldungen von Fahrern aus Deutschland, Österreich, Tschechien oder der Schweiz vorliegen. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei natürlich auf den Lokalmatadoren. Dominik Nerz (21), ein Eigengewächs der Rad-Union, wird in seiner Heimatstadt in Trikot des Profiteams Milram auf den 1,1 km langen Rundkurs gehen. "Er hat gute Chancen", ist sich Rieg sicher. Auch wenn Nerz ihm gegenüber in einem Telefongespräch erwähnt habe, derzeit "schwere Beine" zu haben. "Vielleicht stapelt er ja nur tief", glaubt Rieg. Immerhin holte sich Nerz 2009 auf der Straße den deutschen Meistertitel in der U23.
Anstatt auf gestandene Profis setzen die Veranstalter seit einigen Jahren auf ein Konzept mit U23-Fahrern. Bis auf wenige Ausnahmen treten auch heuer vornehmlich junge Nachwuchskräfte in die Pedale. Die Rad-Union Wangen selbst schickt Fabian Danner und Christian Ries ins Rennen. "Beide sind sehr gut drauf", sagt Rieg. Mehr als Außenseiterchancen dürften die Lokalmatadore dennoch nicht besitzen, zumal Danner sich eigentlich auch die Cross-Country-Saison vorbereitet. "Da ist ein Straßenrennen natürlich etwas ganz anderes."
Verkaufsoffener Sonntag
Zum Rahmenprogramm zählen nicht nur der verkaufsoffene Sonntag (13 bis 18 Uhr) in Wangen und die Siegerehrung auf dem Marktplatz, sondern auch die Rennen vor dem eigentlichen Kriterium. Wegen zu geringer Nachfrage wurde der Schüler-Radsport-Tag gestrichen.
Dafür startet um 11 Uhr ein Rennen des Vier-Länder-Schülercups, einer ganzjährigen internationalen Rennserie für die Alterklasse U11, U13 und U15. Etwa 100 Fahrer sind bisher gemeldet, die noch wertvolle Punkte für die Gesamtwertung holen wollen, berichtet Rieg.
Ganz neu ist ein Hobbyrennen um 14.15 Uhr. Hier können sich Fahrer ohne Lizenz und auch ohne Vereinszugehörigkeit auf den 1,1 km langen Rundkurs des Kriteriums wagen. "Jeder, der sich stark genug fühlt", sagt Rieg.
Anmeldungen für das Hobbyrennen (nur mit Rennrad) sind möglich bis kurz vor dem Start vor Ort oder per E-Mail an rolf.keller@allianz.de