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Wenn Kuhmist auf der Straße Urlauber nicht stört

Oberstaufen

Wenn Kuhmist auf der Straße Urlauber nicht stört

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    Kuhmist auf der Straße und laut scheppernde Schellen - worüber sonst so mancher Tourist beim Allgäu-Urlaub die Nase rümpft, ist beim Viehscheid in Oberstaufen (Oberallgäu) plötzlich salonfähig. Zahllose Urlauber empfangen dort begeistert die Rinder, die von den umliegenden Alpen ins Tal getrieben werden. Ob all die Menschen wirklich nicht aus der Region stammen? Ein Kleidungsmix aus schwarzen Netzstrümpfen unter kurzer, lila Hose, hochhackigen Stiefeln und jeder Menge Landhaustracht macht das ziemlich deutlich. Und wer etwas auf die Gespräche und Dialekte lauscht, bekommt diesen Eindruck weiter bestätigt.

    >, sagt auch Andrea Presser von Oberstaufen Tourismus. > Das sei schon seit Jahren so. Etliche Gäste kämen nur wegen des Viehscheids. An diesem Tag herrscht in Oberstaufen eine Art Ausnahmezustand. >, sagt Presser. >

    Trotz der Partylaune gibt es jedoch auch Besucher, die nur wegen der Rinder kommen, eine davon bis aus Würzburg. >, sagt die Unterfränkin. Kühe seien schon immer ihre Lieblingstiere gewesen.

    >, erzählt die Frau.

    In Zahlen betrachtet, begegneten ihr gestern beim Alpabtrieb in Oberstaufen etwa 1150 Rinder, gut 60 Kühe und fünf Pferde. Die insgesamt über 1200 Tiere wurden von 18 Alpen ins Tal gebracht. Den weitesten Weg legte das Vieh von der Buralpe und der Alpe Unteregg zurück. Es ging laut Franz-Josef Hage, Vorsitzender des Alpwirtschaftlichen Vereins im Allgäu, gegen halb acht auf die 15 bis 20 Kilometer lange Strecke und traf gegen 11 Uhr am Scheidplatz ein.

    Hage sprach wie der Oberstaufener Scheidmeister Franz Meisburger von einem eher durchwachsenen Sommer mit viel Nässe an Anfang und Ende sowie einer kurzen Hitzeperiode im Juli. >, meint Hage.

    Teilweise mussten Heu und Silage zugefüttert werden, so Landwirtschaftsminister Helmut Brunner. Dennoch war die Nachfrage nach Alpplätzen hoch. >, sagte Brunner gestern bei einer Pressekonferenz in Oberstaufen. Diesen Anstieg der Nachfrage schreibt er Förderprogrammen wie der Weideprämie zu. Viele Züchter schätzten zudem >.

    >

    >, ist Angelika Michels überzeugt. >, sagt die Kölnerin, die gestern ihren ersten Viehscheid erlebte - auch sie deutlich als Touristin erkennbar, zwar nicht in Netzstrümpfen, aber doch Alpabtrieb-untypisch chic gekleidet und geschminkt. Einen Viehscheid-Kalender mit allen Terminen, aktuelle Artikel und laufend neue Bildergalerien zum Viehscheid finden Sie hier. >>

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