105 mehr oder minder enge Kurven dürften auf der knapp sieben Kilometer langen Bergstrecke den Blutdruck der Oldtimer-Chauffeure in die Höhe treiben. Auch wenn es heutzutage wegen der mittlerweile betagten Boliden gemütlicher zugeht als früher am Jochpass, wird bei den "Piloten" wohl genauso der Puls rasen wie vor 86 Jahren, als zwischen Hindelang und Oberjoch das erste Autorennen stattfand. Drei Tage lang - von Freitag bis Sonntag, 9. bis 11. Oktober - ist die kurvige Bergstraße wieder für gut in Schuss gehaltene alte Flitzer reserviert: Das Jochpass-Memorial in seiner gegenüber früher veränderten Form findet heuer zum elften Male statt.
Röhrende Motoren, qualmende Reifen, Motorrad-Veteranen, Oldtimer-Automobile und historische Rennwagen vom Rassigsten - all dies wird zu den Rallye-und Renntagen geboten. Der Veranstalter, der Jochpass-Oldtimer-Club, erwartet rund 30000 Zuschauer an allen Tagen, zumal auch ein buntes Rahmenprogramm um die Ausfahrten herum angesiedelt ist.
Teilnehmer aus ganz Deutschland, Österreich, der Schweiz, Italien, aus den Niederlanden und aus Tschechien starten bereits am Freitag, ab 9 Uhr am Startplatz (Busparkplatz Bad Hindelang) zu einer Rallye quer durch das Allgäu und das benachbarte Tirol. Wertungs- und Gleichmäßigkeitsprüfungen müssen unterwegs bestanden werden. Fixpunkte sind in Füssen und unterhalb des Tegelbergs sowie am Hopfensee, wo die beteiligten 60 Oldtimer angeschaut werden können.
Eine für Zuschauer spannende Wertungsprüfung gibt es in Wertach am Rathaus zwischen 15 und 16.30 Uhr. Ab 16 Uhr werden die Teilnehmer der Historic Rallye mit ihren Oldtimern auf dem Areal beim Bauernmarkt Hindelang zurückerwartet
Die Wertungsläufe finden am Samstag und Sonntag statt
Die eigentlichen Memorial-Wettbewerbe laufen am Samstag und Sonntag auf der Jochpass-Strecke, angefangen beim Busparkplatz bis zum Zieleinlauf am Ortsschild von Oberjoch. Durch eine geschickt gesteuerte Startfolge sollen bereits auf der Startgeraden bis zur ersten Kurve heiße Überholmanöver zu sehen sein. Der erste Wertungslauf am Samstag beginnt um 11.30 Uhr. Tags darauf geht es ebenfalls um 11.30 Uhr los, das ist dann der vierte Wertungslauf. Das Showprogramm setzt an beiden Tagen um 11 Uhr ein.
Unter den Oldtimern wird ein Lagonda Rapier aus dem Jahr 1934 mit stolzen 134 PS ebenso zu finden sein wie ein Porsche 911 SC mit 230 Pferdestärken, dessen Blech 30 Jahre alt ist, und eine Chevrolet Corvette mit 325 PS. Aber auch ein Jaguar XK mit 220 PS und eine seltene Corvette Splitwindow von 1963 mit 400 PS sind angekündigt.
An den Start gehen bekannte Rallye-Größen wie der italienische Rallye-Meister Fuzzy Kogler sowie Eberhard Blumenstock (heuer unschlagbar bei allen deutschen Rallyes) und nicht zuletzt der Allgäuer Lokalmatador Kurt Porsche aus Nesselwang.