Kempten | az | An den Feiertagen soll er wieder für Stimmung sorgen. Anfangs stellt er sich als guter Freund dar, der bei Stress und Frust hilft. Irgendwann entpuppt er sich als falscher Freund und übernimmt das Kommando: Der Alkohol.
Alkoholkonsum steht hoch im Kurs. Wer viel verträgt, gilt als trinkfest, gemütlich oder besonders männlich. Wer keinen Alkohol trinkt, gilt oft als Außenseiter. Doch aus gewohnheitsmäßigem Trinken, so Peter Ziegler, Leiter der Caritas-Suchtberatungsstelle, entwickelt sich häufig eine Abhängigkeit, aus de viele ohne qualifizierte fachliche Hilfe den Ausstieg nicht mehr schaffen. Wer dabei keine Fachklinik in Anspruch nehmen will, dem bietet sich als Alternative die ambulante Therapie, eine Unterstützung, die immer beliebter wird - und jetzt auch von der Suchtberatung der Caritas in Kempten angeboten wird.
Angehörige mit einbeziehen
Die Vorteile einer ambulanten Entwöhnungsbehandlung liegen laut Ziegler auf der Hand: Die Patienten können vor Ort behandelt werden und die Angehörigen leichter miteinbezogen werden. Da die Gespräche am Abend oder an Wochenenden stattfinden, profitieren Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer, denn die Therapie kann mit der Berufstätigkeit vereinbart werden.
In der Suchtberatungs- und Behandlungsstelle der Caritas kümmert sich in Kempten und Sonthofen ein Team aus Sozialpädagogen, einem Psychologen sowie eine Ärztin um die Patienten. Der Ablauf:
l Erste Gespräche: Diagnostik und Erstellung Behandlungsplan.
l Beantragung der Kostenübernahme bei Rentenversicherung oder Krankenkasse.
l Zweimonatiger Besuch der Informations- und Motivationsgruppe sowie Selbsthilfegruppen.
l Beginn der ambulanten medizinischen Rehabilitation nach vier wöchiger Abstinenz.
l Einjährige Therapiephase, ergänzt durch Intensivgruppen an den Wochenenden. Dabei sollen Fähigkeiten entwickelt werden, ein Leben ohne Sucht zu bewältigen.
Informationen gibt es bei der Suchtberatungs- und behandlungsstelle, Linggstraße 4, Kempten, Telefon (0831)25019 oder E-mail psb.kempten@caritas-augsburg.de