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Wenn das Wasser zur Gefahr wird

Badeunfälle

Wenn das Wasser zur Gefahr wird

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    Wenn das Wasser zur Gefahr wird
    Wenn das Wasser zur Gefahr wird Foto: Jan Dommel

    Bei diesen Temperaturen kann man gar nicht anders, als ins kühlende Wasser eines Sees oder Freibades zu springen. Das sommerliche Badevergnügen endet aber leider auch immer wieder tödlich. In den vergangenen zwei Wochen konnten die Rettungskräfte der Johanniter im Allgäu zwei Menschen nach einem Badeunfall erfolgreich wiederbeleben, nachdem die Sanitäter beherzt selbst ins Wasser sprangen und die bewusstlosen Frauen an Land brachten. Durch Leichtsinn, Kreislaufprobleme, Alkohol oder Überschätzung der eigenen Kräfte ertrinken in den Sommermonaten pro Tag durchschnittlich zwei Menschen in Deutschland - im Jahr 2009 waren es weit über 450. Besonders gefährdet sind kleine Kinder, bei ihnen gehört Ertrinken zu den häufigsten Todesursachen überhaupt. Aber auch ältere Menschen gehören zur Risikogruppe. 'Dies bestätigt auch unsere aktuelle Erfahrung im Allgäu', so Johanniter-Rettungsdienstleiter Markus Adler. 'Vor zwei Wochen haben wir einer jungen Frau das Leben gerettet, am Wochenende mussten wir eine ältere Dame nach einem Ertrinkungsunfall reanimieren. Die junge Frau überlebte den Unfall ohne Folgeschäden, worüber wir uns sehr freuen.' Nicht den Eigenschutz vergessen Rettungsassistent Adler betont aber, dass es für jeden Ersthelfer vor Ort unerlässlich ist, auf ihre eigene Sicherheit zu achten: 'Vor einem Rettungsversuch sollte man unbedingt weitere Personen auf den Notfall aufmerksam machen, die über den Notruf 112 den Rettungsdienst alarmieren können. Der Retter, der den Ertrinkenden aus dem Wasser ziehen will, darf auf keinen Fall den Eigenschutz vergessen! Wenn möglich, reicht man der betroffenen Person einen schwimmenden Gegenstand, um direkten Kontakt zu vermeiden. Denn wenn sich der Ertrinkende in Panik an den Retter klammert, könnte er den Helfenden unter Wasser drücken.' An Land muss schnell Erste Hilfe geleistet werden, bis der Rettungsdienst eintrifft. 'Ist der Betroffene bewusstlos, bringt man ihn in die stabile Seitenlage. Atmet er nicht mehr, muss der Ersthelfer sofort mit der Herz-Lungen-Wiederbelebung beginnen', erklärt Adler. 30 Mal drücken, zwei Mal beatmen Dabei geht es nicht darum, Wasser aus Lunge oder Magen herauszudrücken: 'Das bringt nichts und kostet nur wertvolle Zeit', so Markus Adler. Hier geht es um Sekunden. Das Wiederbringen des Herzschlages und der Spontanatmung sind die wichtigsten Ziele der Ersten Hilfe. Wer sich nicht mehr sicher ist in der Ersten Hilfe, kann sein Wissen bei den Johannitern bei zahlreichen Erste-Hilfe-Kursen im ganzen Allgäu auffrischen. Aktuelle Informationen gibt es dazu im Internet auf www.johanniter-allgaeu.de oder bei der bei der Ausbildungshotline unter der Rufnummer 0700 JOHANNITER (0700 5642664837).

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