Leichtes Minus im Tourismus: Die Zahl der Übernachtungen in Lindenberg ist im vergangenen von rund 141500 auf 137600 zurückgegangen, gleichzeitig ist auch die Zahl der Gäste auf rund 20000 gesunken. "Ein mittelmäßiges Jahr", sagte Kathrin Felle, Leiterin des Kultur- und Gästeamtes bei ihrem Bericht im Stadtrat.
Nach dem starken Anstieg im vergangenen Jahr mit einem Gästeplus von mehr als sieben Prozent ist im Lindenberger Tourismus Normalität eingekehrt. Das Jahr 2010 "liegt im leicht rückläufigen Trend der vergangenen Jahre", wie Stadtrat Dr. Gert Strube die Zahlen kommentierte.
Vor allem Privatanbietern hat es die Saison verhagelt. Um 13 Prozent ist dort die Zahl der Übernachtungen gesunken. Im verregneten Sommer fehlten die inländischen Urlauber, die kurzfristig ein Zimmer mit Frühstück in Lindenberg buchten, erklärte Kathrin Felle. Stark bemerkbar machen sich in der Bilanz naturgemäß die Zahlen der beiden größten Betriebe. So gab es in der Fachklinik Ried ein Minus. Das lag vor allem an Bauarbeiten, derentwegen Patienten andere Häuser vorzogen, wie Felle erklärte.
Weiter zurückgegangen ist in der offiziellen Statistik auch die Zahl der Übernachtungen im Bayernpark und zwar um über 3100. Der Grund ist laut Kathrin Felle in der Statistik zu suchen: Das Gästeamt zählt die Urlauber in dem Monat, in den der Tag der Ankunft fällt, der Bayernpark dagegen in dem Monat, in den die Abreise fällt. Werden die Zahlen bereinigt, sind die Zahlen in dem Feriendorf auf dem Nadenberg laut Felle weitgehend stabil. Ob der Betreiber Roompot an seinen Erweiterungsplänen festhält, ist der Stadt nicht bekannt. Zu dem niederländischen Unternehmen gebe es seit geraumer Zeit keinen Kontakt mehr, so Bürgermeister Johann Zeh.
Das Gros der Gäste in Lindenberg sind klassische Urlauber - sie machten im Jahr 2010 rund 69 Prozent der Gäste aus, zehn Prozent stellt die Fachklinik Ried, 29 Prozent sind Geschäftsreisende. Deren Zahl ist um fast 14 Prozent gestiegen. "Man merkt, die Wirtschaftskrise ist vorbei" (Felle).
Moorexkursionen geplant
Einige Dinge hat das Gästeamt im vergangenen Jahr geändert. So gibt es keine Gästebegrüßungen mehr - sie wurden mangels Nachfrage eingestellt, wie Felle schilderte. Zu den sechs Terminen kamen gerade 33 Personen. "Ganz gut angenommen" (Felle) wurden die neuen, monatlich angebotenen Abendspaziergänge durch die Lindenberger Geschichte, die Stadtführer Reinhard Heim begleitet. Sie werden weiter angeboten wie auch die Wanderungen rund um Lindenberg und die wöchentlichen Stadtführungen.
Neu geplant sind für heuer unter anderem ein Stadtrundgang für Kinder und Moorexkursionen, kündigte Kathrin Felle an. Letztere werden die Diplom-Biologin und Waldseekennerin Maria Lobo ein- bis zweimal im Monat anbieten.
Neben dem Thema Wandern soll künftig Radeln ein Marketingschwerpunkt sein. Im Mai werde Manfred Greiner in seinem Radsportgeschäft beginnen E-Bikes zu verleihen. Möglichkeiten neue Gäste zu werben sieht Felle auch in der Schweiz und Österreich. Die Länder sollen verstärkt beworben werden.