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Weitere Lawine am Breitenberg

Pfronten

Weitere Lawine am Breitenberg

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    Wenige Tage nach dem tödlichen Lawinenunfall am Pfrontener Breitenberg, bei dem wie berichtet ein 20-Jähriger aus Rettenbach am Auerberg ums Leben kam, ist am "Taufert", einer beliebten Steilabfahrt auf der Nordseite des Bergs, eine weitere Lawine abgegangen. Diesmal wurde aber niemand verschüttet. Eine bereits begonnene Rettungsaktion wurde abgebrochen.

    Wie Roger Filleböck, Bereitschaftsleiter der Bergwacht Pfronten, mitteilte, waren drei Variantenfahrer aus dem Ostallgäu am Sonntag gegen 14.35 Uhr in den so genannten vierten Graben eingefahren. Sie lösten in dem etwa 35 Grad steilen Gelände eine Lawine aus mit einer Breite von etwa 35 Metern, einer Länge von circa 80 Metern und einer Anrisskante von etwa 80 Zentimetern. Von der Breitenbergbahn und vom Tal aus waren der Lawinenabgang und die Wintersportler beobachtet worden, so dass die Bergwacht schon Minuten nach dem Lawinenabgang alarmiert wurde.

    15 Bergretter rückten an, ein Hubschrauber war im Anflug. Weil die Schneesportler selbst bei der Ostlerhütte anriefen und mitteilten, dass niemand verschüttet sei, wurde die anlaufende Rettungsaktion wieder abgebrochen. "Dadurch wurde ein hoher Rettungsaufwand vermieden", lobte Bereitschaftsleiter Filleböck.

    Andererseits bemängelte er, dass der Beinaheunfall hätte vermieden werden können, hätten die Skifahrer den amtliche Lawinenlagebericht (LLB) beachtet. Danach herrschte oberhalb 1300 Metern "erhebliche" Lawinengefahr (Stufe 3 der fünfteiligen Skala). Es heißt dort, dass es in nord- bis ostseitigen, kammnahen Steilhängen bereits bei der geringen Zusatzbelastung eines einzelnen Skifahrers zur Auslösung von Schneebrettlawinen kommen könne. "Bei Unternehmungen abseits der gesicherten Piste ist die Kenntnis des LLB unverzichtbar.

    Wenn man ihn liest und die gefährdeten Bereiche meidet, wird das Risiko minimiert", so der Experte.

    Ohne Suchgerät unterwegs

    Einer der drei verunglückten hatte kein Verschütteten-Suchgerät (VS-Gerät) dabei. Wäre er verschüttet worden, hätte er laut Filleböck kaum Chancen gehabt, lebend geborgen zu werden. Für den Ernstfall empfiehlt der Bergretter, neben der Kameradenhilfe sofort die Bergwacht zu alarmieren, aber auch zu melden, wenn nichts passiert sei.

    Der Lawinenlagebericht Bayern kann abgehört werden unter Telefon (089) 9214-1210; die Bergrettung ist über Notruf 112 zu erreichen.

    Informationen im Internet unter:

    www.lawinenwarndienst-bayern.de

    www.alpenverein.de

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