Sonthofen-Altstädten | fm | Drei Tage lang schufteten zwölf jungen Leute zwischen 18 und 26 an der Iller bei Altstädten. Sie sind Teilnehmer eines privat organisierten Austauschs, der seit 2004 im Wechsel in Deutschland und Weißrussland stattfindet. Organisator Georg Schiefer hatte damals durch die Städtepartnerschaft von Ravensburg und Brest eine weißrussische Familie kennengelernt, und aus dieser Freundschaft entwickelte sich der Austausch, bei dem heuer sechs Deutsche und sechs Weißrussen zum Zelten nach Altstädten kamen.
Gemäß dem Motto 'Flüsse im Fluss (der Zeit)' vermittelte ihnen Michael Borth vom Bund Naturschutz das Projekt Mühlbach. Weil sich dessen Einmündung in die Iller um 600 Meter nach vorne verlegt hatte, bauten die Teilnehmer nun Dämme, um das Auwald-Biotop wiederherzustellen.
Selbstverständlich, so betonen sie, nur mit natürlichen Baustoffen wie zum Beispiel Steine oder Weidenflechten: 'Wir wollen die Natur durch unseren Aufenthalt ja nicht gleich wieder zerstören', erklärt Tobias Buchmann, der momentan ein Freiwilliges Soziales Jahr absolviert. 'Daher benutzen wir zum Beispiel auch biologisch abbaubare Seife zum Waschen.'
Die jungen Leute kommen gut miteinander klar. Aber 'es kracht auch schon mal', merkt Zimmermann Markus an. 'Allein schon wegen der kulturellen Unterschiede.'
Besseres gegenseitiges Verstehen erreichen sie auch durch Ausflüge, zum Beispiel in die Berge. 'Wenn wir über einen Stein hüpfen und sagen, wir sind jetzt in Österreich, staunen die Weißrussen immer', schmunzelt Tobias Buchmann, 'denn offene Grenzen kennen sie so nicht.' Wie sehr sie ihre Heimat dennoch lieben, machten die Gäste an der Iller deutlich: Auf einen der Dämme haben sie mit Steinen 'Brest' geschrieben - ein Andenken der osteuropäischen Teilnehmer.