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Weihnachtsmarkt bei 15 Grad und schönstem Sonnenschein - Und warum heiße Getränke und Speisen trotzdem ankommen

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Weihnachtsmarkt bei 15 Grad und schönstem Sonnenschein - Und warum heiße Getränke und Speisen trotzdem ankommen

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    Weihnachtsmarkt bei 15 Grad und schönstem Sonnenschein - Und warum heiße Getränke und Speisen trotzdem ankommen
    Weihnachtsmarkt bei 15 Grad und schönstem Sonnenschein - Und warum heiße Getränke und Speisen trotzdem ankommen Foto: Daniel Karmann (dpa)

    Für Glühwein und Bratwurst ist’s nie zu warm Kempten (bec). Die erste Kerze am Adventskranz ist angezündet, die meisten Plätzchen sind gebacken und die ganze Stadt erstrahlt bereits in weihnachtlichem Glanz. Was gibt es da Schöneres als abends auf dem Weihnachtsmarkt bei Glühwein und heißen Maronen die vorweihnachtliche Stimmung zu genießen? Am besten noch im dicken Anorak und mit Winterstiefeln an den Füßen - wegen des vielen Schnees.

    Schnee? Nein, auf den werden die Kemptener wohl noch länger warten müssen, sagt Walter Putz von der Kemptener Wetterstation. Vielmehr brachte der Winter gestern bei Föhn satte 15 Grad und schönsten Sonnenschein. Verwaist war der Weihnachtsmarkt dennoch nicht. Zwar herrschten zwischen Imbissständen und Buden mit allerlei weihnachtlichem Krimskrams eher Frühlings- statt Adventsgefühle. Aber schließlich gibt’s die Weihnachtszeit nur ein Mal im Jahr. Ein Tässchen Glühwein und eine heiße Bratwurst sind deshalb auch ohne Schnee drin.

    Natürlich. So ganz in der prallen Sonne verkauft sich der Glühwein nicht optimal, meinen beispielsweise Christine Waldner vom Stand des Martinszeller Landgasthofs Adler und Andi Siegel von der Glühwein-Bude der Trio-Bar. Wenn es aber auf dem Kemptener Weihnachtsmarkt Abend wird, seien heiße Getränke zum gemütlichen Plausch in netter Runde trotzdem gefragt. Samt einer schöner Bratwurst. Die weißen, verrät Christine Waldner, gehen ganz besonders gut.

    Weniger gut, hat Corinna Nehmer in diesen Tagen die Erfahrung gemacht, steht’s mit der Nachfrage nach heißen Maronen. 'Es ist einfach zu warm, die Tüten kauft man sich, um die Finger daran zu wärmen', erklärt die Wildpoldsriederin, die die Esskastanien auf dem Weinachtsmarkt anbietet. Ein wenig Schnee und niedrigere Temperaturen würde sie sich deshalb schon wünschen. Zumal sie es selbst bei der heißen Maronen-Pfanne in ihrem kleinen Häuschen stets mollig warm hat.

    Und wie sieht es bei den Marktbesuchern mit weihnachtlichen Gefühlen aus? 'Ich habe keine', meint der Kemptener Herbert Riescher. Es sei einfach zu warm. Einen Glühwein oder ein heißes Würstchen gönnt er sich aber dennoch meistens, wenn er auf dem Weg von der oder zur Arbeit über den Weihnachtsmarkt schlendert. Ob die Sonne scheint oder ob es schneit: Sieglinde Kubasta aus Memmingen ist das völlig egal. 'Natürlich wäre die Stimmung mit etwas Schnee weihnachtlicher. Aber es ist Advent, da bin ich schon in Weihnachtsstimmung.' Und zwar so sehr, dass sie gestern gleich zwei Mal einen Abstecher auf den Kemptener Weihnachtsmarkt machte: 'Mittags gibt es eine Wurst und abends kommt dann der Glühwein.' Sei die Sonne erstmal weg und blinkten im Dunkeln die Lichter, sei genau die richtige Zeit dafür.

    Doch bei wem weihnachtliche Gefühle ohne Schnee und Minus-Temperaturen so gar nicht aufkommen wollen, der muss die nächsten Tage laut Walter Putz am besten auf dem Grünten verbringen. 'In Kempten geht da erstmal nichts', sagt er. Zwar würden die Temperaturen schon heute auf acht Grad sinken und Niederschlag gebe es auch. Allerdings nur in Form von Regen.

    Aber wer weiß. 17 Tage sind es noch bis Weihnachten. Und vielleicht heißt es ja dann 'Leise rieselt der Schnee.'

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