Kempten | kep | In geselliger Runde mit Kollegen oder Freunden auf dem Weihnachtsmarkt nach Feierabend einen Glühwein trinken, eine Bratwurst essen oder gemütlich bummeln. Das geht in Kempten nur bis 20 Uhr. Auch am Wochenende, wenn manch einer gerne ein wenig länger weihnachtliches Flair erleben würde. Den Besuchern wären längere Öffnungszeiten am Abend natürlich recht - die Händler sehen’s unterschiedlich, wie unsere Umfrage auf dem Weihnachtsmarkt ergab:
'Für mich als Warenhändler sind die jetzigen Öffnungszeiten ausreichend', sagt Horst Zeh vom 'Allgäuer Steinreich' aus Sulzberg. Schon jetzt würden sich die meisten am Abend nur noch an den Trink- und Essenständen aufhalten. 'Aber das festzulegen, ist Sache des Veranstalters, findet der Händler.
Ähnlich sieht das Renate Mögele vom 'Punzelhof' aus Waltenhofen: 'Für unseren Stand machen längere Öffnungszeiten keinen Sinn', sagt sie. Und wenn, dann sei 21 Uhr das Maximum. Dafür, schlägt Mögele vor, sollte der Markt erst um 14 Uhr öffnen. 'Eine Stunde länger wäre gut, aber nach 21 Uhr geht nichts mehr', meint auch Siegfried Liebchen aus Durach hinter seinem Stand mit Büchern und Kalendern. 'Es gibt zwei verschiedene Kundschaften auf dem Weihnachtsmarkt', sagt Erik Jonckheere aus Sulzberg. Diejenigen, die essen und trinken und die, die Waren kaufen. Und für Letztere würde es sich werktags nicht lohnen, die Öffnungszeiten zu verlängern. 'Freitags und samstags könnte aber schon bis 22 Uhr geöffnet bleiben', räumt der Pralinenverkäufer ein. Ähnlich argumentiert Manuela Milz am Stand der Altstadt Floristik: 'Unter der Woche machen längere Öffnungszeiten keinen Sinn.' Am Wochenende wäre sie durchaus bereit, bis 22 Uhr offen zu lassen. Loni Ritter vom Restaurant 'Höhenblick' ist mit einem Essensstand vertreten und fände längere Öffnungszeiten 'auf jeden Fall ok.' Vor allem am Wochenende seien viele Leute unterwegs. Und auch am Glühweinstand der Weinhandlung Schnitzer sagt Chefin Elfriede Bretag: 'Am Wochenende wäre es bis 21 Uhr oder 21.30 Uhr sehr sinnvoll.' Während die Meinungen unter den Händlern auseinandergehen, würden sich Besucher des Weihnachtsmarktes über verlängerte Öffnungszeiten freuen. Oliver Nußbaumer aus Kimratshofen ist der Meinung: 'Um 20 Uhr auf dem Weihnachtsmarkt Feierabend zu machen, ist zu früh.' Gerade nach Feierabend hätten viele Berufstätige noch Zeit und Lust einen Glühwein zu trinken. Deshalb sollte eine Stunde länger mindestens 'drin sein.'
'Gerade am Wochenende sollten die Stände bis 22 Uhr offen sein', wünscht sich auch Wolfgang Voth. Der 64-Jährige denkt dabei ebenfalls besonders an Berufstätige. 'Für diejenigen, die arbeiten und für Alleinstehende würde sich das sicher lohnen', sagt Monika Ohlinger. Für sich persönlich sagt die 38-jährige Mutter aber: 'Wir gehen mit mit unserem Sohn sowieso früh nach Hause.'