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Wegen persönlicher Anfeindungen: Leiterin der Allgäuer Festwoche Martina Dufner tritt zurück

Bedauern bei Kemptener OB Kiechle

Wegen persönlicher Anfeindungen: Leiterin der Allgäuer Festwoche Martina Dufner tritt zurück

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    Nach 13 Jahren als Organisationsleiterin der Allgäuer Festwoche in Kempten hat Martina Dufner den Oberbürgermeister um Versetzung gebeten.
    Nach 13 Jahren als Organisationsleiterin der Allgäuer Festwoche in Kempten hat Martina Dufner den Oberbürgermeister um Versetzung gebeten. Foto: David Yeow

    Von "öffentlichen persönlichen Anfeindungen einiger Stadträte", die "tiefe Blessuren" hinterlassen hätten, schreibt Martina Dufner, Leiterin der Allgäuer Festwoche, in ihrem Rücktrittsgesuch an Oberbürgermeister Thomas Kiechle. Nach 13 Jahren als treibende Kraft hinter der erfolgreichsten Wirtschaftsmesse im schwäbischen Raum bittet sie jetzt um zeitnahe Versetzung in ein "anderes gleichwertiges Aufgabengebiet der Stadtverwaltung". Auslöser für ihren Wunsch nach Versetzung war unter anderem harsche Kritik einiger Stadträte, die in einem Artikel der Allgäuer Zeitung laut wurde.

    Umfeld voller Misstrauen und Vorwürfe

    Dufner sehe sich in einem Umfeld voller Missvertrauen und Vorwürfe. In diesem Kontext seien die gewaltigen Herausforderungen, vor denen die Festwoche nach Pandemie und Krieg stehe, nicht zu meistern. "Vielmehr ist es erforderlich, dass die verantwortliche Organisationsleitung, der Beauftragte und die politischen Gremien zusammenstehen, an einem Strang ziehen und vertrauensvoll zusammenarbeiten. Ich bedaure zutiefst, dass dies in der aktuellen Konstellation nicht möglich ist." Die Anfeindungen, bei denen es ihrer Meinung nach nicht um die Festwoche, sondern um ihre Person gegangen sei, hätten sie zutiefst erschüttert.

    OB Kiechle: Beweggründe seien nachvollziehbar

    Kemptens Oberbürgermeister Thomas Kiechle zeigt sich einer Stellungnahme betroffen über die Bitte um Versetzung der langjährigen Festwochen-Chefin: "Ich bedauere sehr, dass es zu diesem Schritt gekommen ist, kann aber die Beweggründe von Frau Dufner voll und ganz nachvollziehen. Es ist eine persönliche Entscheidung, die es zu akzeptieren und respektieren gilt." Er sei jedoch sehr dankbar, dass Martina Dufner weiterhin mit Hochdruck daran arbeiten wolle, eine attraktive Allgäuer Festwoche 2022 auf die Beine zu stellen. Ihre Erfahrung und Expertise seien dabei unverzichtbar.

    Ära voller Erfolg geht zu Ende

    In ihrem Brief macht Dufner ihrem Unverständnis über die aktuellen Geschehnisse Luft: "Jahrelang war die Festwoche unter meiner Führung unter den Top Ten der erfolgreichsten Verbrauchermessen in Deutschland. In Zeiten sinkender Besucherzahlen bei vergleichbaren Messen gelang es der Festwoche stets, attraktiv zu bleiben [...] Umfragen unter Besuchern, Ausstellern und auch Stadträten (zuletzt 2020) bescheinigten der Festwoche die ganzen Jahre eine hohe Attraktivität und eine gute Arbeit seitens der Organisatoren." Es sei nicht immer möglich, allen unterschiedlichen Einzelinteressen gerecht zu werden: "Diese Abwägungen habe ich in vergangenen Jahren nach bestem Wissen und Gewissen im Sinne der Stadt Kempten und im Rahmen dessen, was in dem eng geschnürten Korsett eines städtischen Eigenbetriebes möglich war, getroffen."

    Dufner will weiterhin die Festwoche unterstützen

    Abschließend schreibt Dufner an ihren Dienstherren: "Im Sinne einer weiterhin erfolgreichen Allgäuer Festwoche müssen die Weichenstellungen für 2023 ebenfalls zeitnah erfolgen. Falls ich hier behilflich sein kann, lassen Sie mich dies gerne wissen."

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