Im Umbruch befindet sich die Spitze des Regionalverbands Allgäu der Johanniter. In der hauptamtlichen Geschäftsführung steht ein Wechsel an (wir berichteten). Auch die ehrenamtliche Seite ist jetzt auf der Suche nach einer neuen Führung. Joachim von Bülow hat aus privaten Gründen seinen Rücktritt erklärt.
Einigen Zoff hat der Verband in der letzten Zeit durchstehen müssen. Querelen gab es im Frühjahr 2008 in leitenden Funktionen. Wolfgang Strahl und Sarah Spöttl, anerkannte Führungskräfte, wurden gekündigt, später wieder eingestellt. Letztlich wurde Angelika Pfab als neue hauptamtliche Chefin des Verbands als Nachfolgerin von Hubert Berger eingesetzt.
"Befriedet" hinterlasse sie nun den Regionalverband: "Das war ja auch meine Aufgabe", sagt die Geschäftsführerin. Haupt- und Ehrenamt arbeiteten wieder Hand in Hand. Sie selbst zieht es wieder nach München. Im Allgäu habe sie sich nicht hundertprozentig eingelebt. Pfab wechselt in leitender Funktion zum evangelischen Pflegedienst. Ihre Tätigkeit bei den Johannitern endet zum 30. Juni.
Nachfolger Rüdiger Buß freut sich auf die "reizvolle Basisarbeit" und die Rückkehr nach Bayern. Seine Frau und drei Töchter wollten bei einer Alternative im Osten Deutschlands nicht mitziehen. Kempten dagegen sei eine spannende Stadt und im Verband gebe es interessante Aufgaben.
Die gesamte Ausprägung der Organisation werde sich ein wenig verändern. In der Kinderbetreuung wollen sich die Johanniter beispielsweise etablieren. Die Trägerschaft einer Krippe in Memmingen wird angestrebt. In Kempten gibt es Gedanken, die Betreuung von Menschen mit dementiellen Erkrankungen auszuweiten - ähnlich einem Demenz-Café in Kaufbeuren.
Noch offen ist die Nachfolge für Joachim von Bülow. Der ehrenamtliche Vorstand hat sein Amt niedergelegt. "Wir erwarten im Sommer unser viertes Kind", erklärt von Bülow. Er wolle mehr Zeit für die Familie haben.
Landeswettkampf im September
Auf ein Großereignis bereiten sich die Allgäuer Johanniter im Herbst vor. Vom 24. bis 26. September richten sie den Landeswettkampf aus, zu dem 600 bis 800 Teilnehmer erwartet werden. Am Allgäu-Gymnasium werden Rettungskräfte aus ganz Bayern ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen. Auch ein Kemptener Team ist dann am Start. (se)