Bei der Werbegemeinschaft Füssen (asp). Uschi Grottenthaler ist neue Vorsitzende der Werbegemeinschaft. Sie löst Klaus Keller an der Spitze dieser Organisation des Füssener Einzelhandels ab. Zwei Worte waren in Kellers Rückblick auf seine vierjährige Tätigkeit mehrfach zu hören: "Entsetzen" über das Entstehen von Märkten am Rande der Stadt und "stolz" auf den Zusammenhalt in der Werbegemeinschaft und das Miteinander mit der Stadt bei verschiedenen Aktivitäten.
Ê"Ohne unseren Zusammenhalt hätte ich längst das Handtuch geworfen", betonte Klaus Keller. Er dankte dafür seinen Mitstreitern in der Vorstandschaft: "Das war toll." Der scheidende Vorsitzende machte aber auch deutlich, dass "der Job des Vorstandes" auf Dauer ehrenamtlich nicht mehr auszuüben sei. Irgendwann müsse die Werbegemeinschaft von diesem Ehrenamt Abschied nehmen. "Vielleicht geht diese Aufgabe mal ins Stadtmarketing über, dann hätten wir jemanden, der´s bezahlt macht. Das wäre der Idealfall", blickte Keller in die Zukunft. Vorerst aber bleibt´s beim Ehrenamt. Uschi Grottenthaler wurde zur neuen Vorsitzenden gewählt, Klaus Keller bleibt als Stellvertreter mit an der Spitze der Gemeinschaft. Manfred Schwenger führt weiterhin die Kasse, Dorle Jesdinszki ist Schriftführerin. Als Beisitzer wurden Horst Fischer, Herbert Linke, Andreas Mahler, Thomas Schultze, Wolfgang Tramp und Erika Wirth gewählt. Die Werbegemeinschaft hat ein Ziel vor Augen: Die Innenstadt soll zu einem "Kaufhaus Füssen" gemacht werden. "Das hat sich leider noch nicht verwirklichen lassen", stellte Klaus Keller in seiner Rückschau fest. Aber andere Treffer wurden gelandet. Dazu zählen unter anderem die "Ostereier-Aktionen", das "Christkindles Städtle" mit eigens gefertigten Verkaufs-Hütten, das Mitwirken beim Jazz-Festival im vergangenen Jahr, die Aktivitäten anlässlich der Musical-Premiere und die für den Handel werbewirksamen Logos "Einkaufen in Füssen - fair mit Flair" und "1, 2, 3 - Parken frei". Es gab aber auch Rückschläge. Der "Bauernmarkt auf dem Brotmarkt", 1997 erstmals durchgeführt, wurde im folgenden Jahr mangels Besucherfrequenz aufgelöst. Und das "Kinderbähnle" wurde vergangenes Jahr nicht mehr aus der Garage geholt, weil es wegen jugendlicher Rowdys für den Fahrer zu gefährlich geworden war, das Bähnle sicher durch die Altstadtstraßen zu steuern. Trotzdem: "Unsere Arbeit machte Spaß, weil etwas voranging", so Keller. In kleinen Schritten zwar nur, "aber die führen auch ans Ziel". Entsetzen bereitete sich innerhalb des Handels nach dem Stadtrats-Beschluss über die Ansiedlung von neuen Verbrauchermärkten im Gewerbegebiet im Füssener Norden aus. Und die Befürchtungen des Handels, Kaufkraft gehe der Innenstadt verloren, hätten sich bewahrheitet. "Wir waren auch entsetzt", erinnerte Klaus Keller, als die Idee von einem Autohof im Füssener Westen die Runde machte: "Wir sind froh, dass er nicht entsteht, für den Handel in der Innenstadt wäre er kontraproduktiv."