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Wechsel am Amtsgericht Kempten: Redetzki folgt Dambeck

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Wechsel am Amtsgericht Kempten: Redetzki folgt Dambeck

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    Richterliches Berufsethos 'Säule der Gesellschaft' Kempten (mun). Ein uneingeschränktes Bekenntnis zur richterlichen Unabhängigkeit hat der Präsident des bayerischen Verfassungsgerichtshofs, Dr. Karl Huber, bei einem Festvortrag in Kempten abgelegt. Mit diesem hohen Gut sei aber auch eine hohe Verpflichtung verbunden. Huber sprach bei der Verabschiedung von Gerhard Dambeck, seit 2000 Direktor des Kemptener Amtsgerichts. Dessen Nachfolger Joachim Redetzki, bisher Landgerichts-Richter in Kempten, wurde offiziell in sein neues Amt eingeführt. Dambeck bezeichnete das richterliche Berufsethos als 'eine der wichtigsten Säulen unserer Gesellschaft'.

    Die richterliche Unabhängigkeit, so Huber, sei mit einer hohen Verpflichtung verbunden. Huber: 'Unabhängigkeit birgt die Gefahr, dass menschliche Unzulänglichkeiten wie Eitelkeit, Rechthaberei oder Arroganz sich verstärken.' Dessen müsse sich ein Richter bewusst sein.

    'Ich bin für die Leute da, und nicht die Leute für mich' - das sei sein Lebensmotto, erklärte Dambeck, ein gebürtiger Kemptener. Vor rund 13 Jahren hatte er die Leitung des Lindauer Amtsgerichts übernommen und dann 2000 auf dem Chefsessel des Kemptener Amtsgerichts Platz genommen. Über seine berufliche Tätigkeit hinaus hat er sich als Ski-Rechtsexperte innerhalb des Deutschen Skiverbands und im gesamten Alpenraum einen Namen gemacht.

    Verfassungsgerichtshof-Präsident Huber, der auch Chef des Oberlandesgerichts München ist, bescheinigte Dambeck 'außerordentliche Leistungen in der Rechtspflege, der Ausbildung und der Justizverwaltung'.

    Dambeck schilderte in einem Rückblick auf seine Tätigkeit in Kempten, eine Begebenheit habe 'eine tiefe Kerbe hinterlassen'. Gemeint war die Schelte von Bayerns Justizministerin Beate Merk über ein am Kemptener Amtsgericht gefälltes Urteil im Zusammenhang mit dem so genannten Stalker-Mord in Kempten. Ohne Details zu kennen habe sich die Ministerin damals vorschnell zu einer öffentlichen Urteilsschelte hinreißen lassen.

    Die Umwandlung der Zweigstelle Sonthofen zu einem eigenständigen Amtsgericht wird 'Etliches an Arbeit mit sich bringen', blickte Dambecks Nachfolger Redetzki in die Zukunft. Der in München geborene Jurist war wie Dambeck in der Vergangenheit unter anderem in der Ausbildung junger Rechtsreferendare tätig gewesen.

    Huber bezeichnete den neuen Kemptener Amtsgerichts-Chef als einen 'ausgeglichenen, aber auch ausgleichenden Richter'. Redetzki ist seit 1. Februar offiziell im Amt.

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