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Wasseruhr vergessen - jetzt folgt die Rechnung

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Wasseruhr vergessen - jetzt folgt die Rechnung

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    Kaufbeuren (fro). - Leider ist nicht bekannt, wer mehr staunte: Der Mann vom Wasserwerk, der sich vergebens zum Ablesen der Wasseruhr einfand, oder der Hausbesitzer im Neubaugebiet am Kesselberg: Beide stellten nämlich fest, dass keine Wasseruhr eingebaut war. Was einem AZ-Leser kurios erscheint, ist für den Technischen Leiter des Wasserwerkes Kaufbeuren, Klaus Scheidel, ein eher seltenes Versehen. Über ein seltenes Geschick freute sich mehr als ein Jahr lang eine Familie im Neubaugebiet am Kesselberg. Ob sie nun duschte, Salat wusch oder den Garten bewässerte: sie zahlten für ihren Wasserverbrauch nichts. Denn der Wasserverbrauch wurde nicht dokumentiert: Als ein Mitarbeiter des Städtischen Wasserwerks kam, um die Uhr abzulesen, fand er diese genauso wenig wie die Hausbesitzer.

    Nachbarn befragt Weil die Stadt aber natürlich Kosten für das Wasser erheben muss, befragten Wasserwerksmitarbeiter die Nachbarn zu ihrem Wasserverbrauch. Einem AZ-Leser kommt die ganze Sache spanisch vor, umso mehr, als gleich mehrere Nachbarn ihre Häupter über einigen Zeit benetzen konnten, ohne eine Abrechnung zu bekommen. 'Fehler können immer passieren, auch wenn das nicht sein sollte', sagt Klaus Scheidel, der Technische Leiter des Wasserwerkes. Normalerweise werde der Wasseranschluss installiert und darauf ein Zwischenstück montiert, das einen Wasserdurchlauf verhindert. Erst wenn der Zähler eingebaut wird und der Installateur eine 'Fertigstellungsmeldung' abgibt, sollte auch Wasser laufen, erklärt Scheidel. Offenbar wurden aber ältere Zwischenstücke, wie sie bis vor einigen Jahren in Gebrauch waren, montiert, die einen Wasserdurchlauf gestatten. Die Folge sei, dass die Bewohner nach der Installation von Bad, WC oder Spüle sofort über Wasser verfügten, ohne dass eine Uhr zwischengeschaltet war. Durch die neuen Zwischenstücke sei so etwas aber ausgeschlossen.

    Zähler inzwischen montiert Scheidel ist zwar erst ein Fall bekannt, aber dort sei ein Zähler inzwischen eingebaut und ein Kostenbescheid schon zugestellt. Das kühle Nass gibt es natürlich nicht umsonst. Das Wasserwerk geht von einem durchschnittlichen Verbrauch von 44 Kubikmetern Wasser pro Person pro Jahr aus. Andere Schätzungen seien deshalb nicht nötig. Und jetzt müssen die Bewohner eben nachzahlen. Für Scheidel ohnehin 'komisch': Eigentlich hätten die Bewohner merken müssen, dass kein Zähler eingebaut wurde, findet er.

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