Am Donnerstag, 3. Juni, ist Fronleichnam. Das christliche Hochfest ist in Bayern, Baden-Württemberg, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, im Saarland sowie in einigen Gemeinden in Sachsen und Thüringen ein gesetzlicher Feiertag. Doch was genau wird dort eigentlich gefeiert?
Der Leib und das Blut Christi
Kurz gesagt: Das Sakrament der Eucharistie (Danksagung). Nach katholischer Lehre ist Christus in der Eucharistie in den Gestalten von Brot und Wein gegenwärtig. In der Eucharistie wandeln sich die Gaben von Brot und Wein in den Leib und das Blut Christi. Das Sakrament geht auf das letzte Abendmahl am Gründonnerstag zurück. Dort teilte Jesus mit seinen Jüngern Brot und Wein und sprach: "Dies ist mein Leib" und "Dies ist mein Blut". Laut der Evangelischen Kirche Deutschland (EKD) meinte Jesus damit, dass er über seinen bevorstehenden Tod hinaus in der Feier des Abendmahls mit den Jüngern verbunden bleiben werde. Demnach feiern die Christen mit dem Abendmahl auch die Auferstehung von Jesus.
Weil in der Karwoche aber keine prunkvollen Feste erlaubt sind, wird Fronleichnam nicht am Gründonnerstag, sondern immer am 60. Tag nach dem Ostersonntag gefeiert. Somit fällt das "Hochfest des Leibes und Blutes Christi" immer auf den Donnerstag der zweiten Woche nach Pfingsten.
Wie eine Frau Fronleichnam zum Feiertag machte
Das Fronleichnamsfest geht auf eine Vision der heiliggesprochenen Augustiner-Chorfrau Juliana von Lüttich zurück. In der Vision habe sie den Mond gesehen, der aber an einer Stelle verdunkelt war. Jesus erklärte ihr dazu, dass der hell erleuchtete Mond das Kirchenjahr symbolisiere. Im ganzen Jahr fehle aber noch ein Fest, nämlich die besondere Verehrung der Eucharistie. Daher der dunkle Fleck. Erstmals gefeiert wurde Fronleichnam nach Angaben des Bistums Augsburg 1246 im Bistum Lüttich. 1264 erhob Papst Urban IV. Fronleichnam "zum Fest der Gesamtkirche." Der Begriff "Fronleichnam" kommt aus dem Mittelhochdeutschen und heißt soviel wie "des Herren Leib".