Auch über den 30. September hinaus setzt die Gesundheitsministerkonferenz (GMK) bei der Eindämmung der Corona-Pandemie auf staatliche oder kommunale Impfangebote. Anders als im Moment soll der Schwerpunkt dann nicht mehr auf den Impfzentren sondern auf mobilen Impfteams liegen. Die Länder können allerdings selbst über die künftige Infrastruktur ihres Impfangebots entscheiden. Das geht aus einem Beschluss der Gesundheitsminister und- senatoren hervor. Demnach könnten einzelne Impfzentren auch weiter betrieben werden.
Mobile Teams sollen in Pflegeheimen impfen
Der GMK-Vorsitzende, Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek, erläuterte: "Wir kommen bald in eine Situation, in der der Großteil der impfwilligen Erwachsenen vollständig gegen Corona geimpft sein wird. Auf dem Weg dahin waren die Impfzentren eine tragende Säule der nationalen Impfstrategie." Ab Herbst, wenn die ersten Auffrischungsimpfungen anstehen, sollen mobile Impfteams zum Beispiel in Alten- und Pflegeheimen, Behinderteneinrichtungen oder anderen Gemeinschaftsunterkünften sowie in sozialen Brennpunkten impfen.
Bund liefert weiterhin Impfstoff
Der Bund beliefert die Länder weiterhin mit Impfstoff. Wie bei den bisherigen Impfzentren ist das Ziel, dass sich Bund und Länder die Kosten für die mobilen Teams und den Stand-By-Betrieb der Impfzentren zu je 50 Prozent teilen. Dazu seien noch weitere Abstimmungen notwendig. Jedes Land hat die Möglichkeit, durch eine sogenannte Opt-out-Klausel einen eigenen Weg zu beschreiten. Auch ein Opt-in ist möglich, sollte ein Land später wieder in das System einsteigen wollen. Holetschek sagte: "Die neue Regelung gilt zunächst bis 30. April 2022. Der Bund ist gebeten, zeitnah die Coronavirus-Impfverordnung entsprechend anzupassen." Die nationale Impfstrategie würde an die neuen Herausforderungen angepasst werden. "Das System wird die beiden anderen Säulen – die niedergelassenen Ärzte und die Betriebsärzte – gut ergänzen", so Holetschek.