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Warum sich die SPD über Schwaben weissblau aufregt und das zum Thema im Rundfunkrat machen will

Fasching

Warum sich die SPD über Schwaben weissblau aufregt und das zum Thema im Rundfunkrat machen will

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    Warum sich die SPD über Schwaben weissblau aufregt und das zum Thema im Rundfunkrat machen will
    Warum sich die SPD über Schwaben weissblau aufregt und das zum Thema im Rundfunkrat machen will Foto: Ralf Lienert

    Es wurde geschunkelt und gelacht vor knapp zwei Wochen in der Memminger Stadthalle. Doch seit die Aufzeichnung des TV-Faschings 'Schwaben weissblau, hurra und helau' vergangenen Freitagabend im Bayerischen Rundfunk (BR) ausgestrahlt wurde, ist der SPD-Landesvorsitzende Florian Pronold nicht mehr so lustig.

    Im Gegenteil: Er zeigt sich empört, was in einem geharnischten Brief an den BR-Intendanten Ulrich Wilhelm zum Ausdruck kommt. Darin vergleicht Pronold den BR mit dem Staatsfernsehen in Nordkorea und wirft 'Betrug am Zuschauer' vor. Was war passiert? Im Gegensatz zum Franken-Fasching, der diesen Freitag live ausgestrahlt wird, wird das schwäbische Faschingstreiben aufgezeichnet. Das ist am 14. und 15. Januar geschehen.

    Das Ergebnis wurde den Zuschauern eine Woche später präsentiert. Mindestens dreimal zu sehen war Bayerns Justizminister Winfried Bausback (CSU), der am Aufzeichnungsfreitag vom Sitzungspräsidenten auch begrüßt wurde, obwohl Bausback gar nicht im Saal war. Der Minister - übrigens heuer das einzige Kabinettsmitglied, das der BR-Einladung folgte - war bereits am Donnerstag angereist, einen Tag vor der Hauptaufzeichnung. Die Donnerstagsbilder wurden dann in die Aufzeichnung vom Freitag hineingeschnitten.

    Die Einladung mit beiden Terminvorschlägen hatte der Justizminister am 7. September erhalten. Pronold bekam ein Einladungsschreiben zwei Monate später und nur mit Hinweis auf den Termin am 15. Januar. Der BR nutzt aber Material von beiden Tagen. Programm und Moderation sind identisch, Publikum und Ehrengäste sind es nicht. Daher werde in der Moderation eine Begrüßung der Gäste für beide Tage geschrieben, 'welche dann entsprechend im Bild auch berücksichtigt werden', teilt der BR auf Anfrage mit. 'Herr Pronold geht offensichtlich irrtümlicherweise von einer Livesendung aus.'

    Der Landeschef, in Memmingen als edler Bauarbeiter verkleidet, hält nichts von diesem 'merkwürdigen Vorgang'. Nach der 'peinlichen Werbung' für Markus Söder, der einen Gastauftritt in der TV-Dauerserie 'Dahoam is dahoam' gehabt habe, gebe es jetzt einen weiteren Fall, in dem das Bayerische Fernsehen als 'verlängerter Arm der Staatsregierung' auftrete.

    Pronold fragt Wilhelm in dem Brief unter anderem, wer diese 'Täuschung' der Zuschauer zu verantworten hat. Der Intendant soll in der nächsten Rundfunkratssitzung dazu Stellung nehmen.

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