Es ist bestimmt schon aufgefallen: Bei einer Tanne sind die Nadeln in einem saftigen Dunkelgrün, während die Spitzen Hellgrün sind. Die Spitzen sind laut Florian Schwarz deswegen hellgrün, weil die grünen Zellbestandteile noch nicht vollständig ausgebildet sind. "Das Wachstum der Weißtanne hängt vom Standort (Wasser und Nährstoffe), vom Alter und den Lichtverhältnissen ab. Der Leittrieb von kleinen Weißtannen wächst im Schatten oft nur wenige Zentimeter pro Jahr. Auf Freiflächen hingegen kann der Leittrieb von Weißtannen auch wesentlich schneller wachsen. Tannen sollten trotzdem nicht auf Freiflächen gepflanzt werden, um Frostschäden zu vermeiden", so Schwarz.
Bäume schützen
Weil die hellgrünen Knospen ein nahrhafter Leckerbissen für Rehe sind, schützen viele Waldbesitzer und Förster sie. "Wenn die Wildpopulation an den Lebensraum im Wald angepasst ist, dann geht auch der Verbissdruck an den jungen Bäumen, insbesondere an den Weißtannen zurück. Bei angepassten Wildbeständen sind Schutzmaßnahmen in der Regel nicht notwendig. Sofern die Wilddichten zu hoch sind, stellt der Zaun das effektivste Schutzmittel gegen Wildverbiss dar. Die Terminalknospen können aber auch durch Einzelschutz wie z.B. Verbissschutzmanschetten geschützt werden", so Schwarz.

Das passiert mit den Nadeln im Wachstum
Doch auch die hellgrünen Nadeln der Tannenbäume verändern sich im laufe der Zeit. In den hellgrünen Nadeln sind die Zellen noch nicht vollständig ausgebildet. Das betrifft insbesondere die grünen Zellbestandteile, die Chloroplasten, in denen das Chlorophyll eingelagert ist. Die jungen Triebe sind zunächst heller, weil sie mit wenig Chlorophyll auch wenig Photosynthese betreiben können. Wenn der Stoffwechsel langsam in Gang kommt, dann nimmt auch das Chlorophyll zu und die jungen Triebe werden langsam dunkler.