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Warum der Weihnachtsmarkt heuer noch vor dem Totensonntag eröffnet wurde - Organisatoren: Mit Pfarrern gesprochen

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Warum der Weihnachtsmarkt heuer noch vor dem Totensonntag eröffnet wurde - Organisatoren: Mit Pfarrern gesprochen

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    Warum der Weihnachtsmarkt heuer noch vor dem Totensonntag eröffnet wurde - Organisatoren: Mit Pfarrern gesprochen
    Warum der Weihnachtsmarkt heuer noch vor dem Totensonntag eröffnet wurde - Organisatoren: Mit Pfarrern gesprochen Foto: Daniel Karmann (dpa)

    'Stiller Markt' in Absprache mit den Kirchen Kempten (sh). Glühwein bei nahezu 20 Grad, weihnachtliche Klänge zum Stadtbummel im kurzen T-Shirt: Zum Start des Kemptener Weihnachtsmarkts war so einiges anders in diesem Jahr. Doch nicht nur die Temperaturen waren ungewöhnlich, sondern auch der Zeitpunkt für die Eröffnung. Zwar ging diese - wie schon 2005 - am 26. November über die Bühne, doch lag dieser Tag heuer vor dem Ewigkeitssonntag (oder Totensonntag), an dem die evangelischen Christen ihrer Toten gedenken. Während gläubige Kemptener diesen frühen Start kritisieren, verteidigen ihn die Organisatoren. Man habe am Sonntag - in Absprache mit beiden Kirchen - einen 'stillen Markttag' abgehalten.

    Dass der Markt vor dem Totensonntag eröffnet wurde, hängt damit zusammen, dass der Heilige Abend 'ungünstig' für die Gewerbetreibenden liegt: Er fällt mit dem vierten Advent zusammen. So kommt es, dass der 26. November heuer einen Tag vor dem Totensonntag lag, während er 2005 der Samstag vor dem ersten Advent war.

    'Wenn wir den Markt dementsprechend später eröffnet hätten, wäre uns ein ganzes Wochenende weggefallen', erklärt Hans Schmid, Vorsitzender von Kempten Regio Tourismus. Trotzdem habe man sich die Entscheidung, den Start vor den Totensonntag zu legen, nicht leicht gemacht. Und außerdem, das betont Geschäftsführer Heinz Buhmann, habe man schon vor gut eineinhalb Jahren erstmals mit den Kirchen darüber gesprochen. 'Wir haben mit Dekan Maser und Stadtpfarrer Lupp Kontakt aufgenommen. Letztlich haben sie grundsätzlich ihre Zustimmung gegeben, da wir einen Markttag ohne Musik und Kinderprogramm veranstaltet haben.' Ohne diese Zustimmung, so Buhmann, hätte man den Weihnachtsmarkt gar nicht erst so früh abgehalten. Auch mit anderen Städten habe man gesprochen. Dabei habe sich gezeigt, dass man mancherorts sogar noch eher dran gewesen sei - in Bamberg beispielsweise begann der Weihnachtsmarkt am Donnerstag. Der evangelische Dekan Hans Gerhard Maser und der katholische Stadtpfarrer Prälat Dr. Albert Lupp waren gestern nicht zu erreichen. Ein Weihnachtsmarkt an dem Tag, an dem die Verstorbenen im Mittelpunkt stehen - das sei zwar 'merkwürdig' gewesen, so der evangelische Pfarrer Ulrich Gampert (St. Mang). Doch habe er auch 'Verständnis für die Menschen, die ihr Geld am Weihnachtsmarkt verdienen und auf das Geschäft angewiesen sind.' Und der katholische Dekan Georg Endres bedauert es, dass 'die Geschäftswelt die Weihnachtszeit immer mehr nach vorne verlagert'.

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