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Warmer Geldregen für Memmingerberg?

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Warmer Geldregen für Memmingerberg?

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    Memmingerberg/Memmingen (br). Welche Gemeinde profitiert eigentlich davon, wenn sich Unternehmen wie Magnet-Schultz, Berger, Christ oder Klaus auf dem früheren Fliegerhorst-Gelände ansiedeln? Insbesondere stellt sich die Frage, wer die Gewerbesteuer kassiert. Grundsätzlich, so die Auskunft des Fachmanns, bekommt jene Gemeinde die Gewerbesteuer, 'auf deren Gemarkung die Betriebsstätte ist'.

    Unterm Strich kann die sich abzeichnende Entwicklung des Gewerbeareals um das Flughafengelände also einen 'warmen Geldregen' für die Gemeinde Memmingerberg bedeuten. Sollte es so weit kommen, dass Magnet-Schultz, Christ und Berger im nördlichen Bereich des früheren Fliegerhorst-Areals, also auf Gemarkung Memmingerberg, ansiedeln, profitiert der Gemeindesäckel davon.

    Gegebenenfalls wird 'zerlegt'

    Nach dem Gewerbesteuergesetz, so erläutert Memmingens Stadtkämmerer Jürgen Hindemit, bekommt 'der die Gewerbesteuer, auf dessen Gemarkung die Betriebsstätte ist'. Wenn ein Unternehmen mehrere Betriebsstätten hat, kommt es zu einer 'Zerlegung', das heißt: Die Gewerbesteuer wird im Verhältnis der Arbeitslöhne aufgeteilt. Die Bekanntgabe über die Zerlegung des Gewerbesteuermessbetrages wird vom Finanzamt des Firmensitzes festgelegt. Von dieser Gewerbesteuer-Zerlegung profitiert die Stadt Memmingen etwa bei den Lechwerken, deren Stammsitz Augsburg ist: Für Umspann- und Betriebsanlagen 'bekommen wir einen Anteil der Beriebsergebnisse', erklärt Hindemit.

    'In Memmingerberg explodiert's jetzt vielleicht', sagt der Memminger Kämmerer zu der möglichen Entwicklung des Gewerbesteueraufkommens in der vor den Toren liegenden Nachbargemeinde. Mit insgesamt zwölf Hektar könnten in Zukunft die Firmen Schultz, Christ und Berger rund ein Viertel der Gesamtfläche des Fliegerhorst-Nordareals beziehen. Im Süden des Flughafens, auf Benninger Flur, könnte Klaus-Kunststofftechnik, wie gestern bereits berichtet, knapp acht Hektar Gelände in Anspruch nehmen. Im Fall der Firma Klaus - hier käme es zu einer Verlagerung des Unternehmens von Amendingen nach Memmingerberg - würde die Stadt Memmingen also Gewerbesteuer-Einnahmen zugunsten von Benningen verlieren.

    Wird ein interkommunales Gewerbegebiet ausgewiesen - wie das beispielsweise die Gemeinden Kammlach, Apfeltrach, Stetten, Mindelheim und Unteregg im Gewerbepark Unterallgäu gemacht haben - wird das Gewerbesteueraufkommen unter den Kommunen aufgeteilt.

    Die Gewerbesteuer ist mit einem Anteil von '40 bis 50 Prozent' (Hindemit) an den gesamten Steuereinnahmen einer Kommune die wichtigste, gefolgt von der Einkommens- und der Grundsteuer. Wobei der tatsächliche Erlös hier von Gemeinde zu Gemeinde sehr unterschiedlich sein kann. So hat beispielsweise Wolfertschwenden ein weit höheres Gewerbesteuereinkommen als etwa Markt Rettenbach.

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