Nach einer ruhigen Dienstwoche wurde die Bergwacht Füssen nach eigenen Angaben am Freitag gegen 17 Uhr zu einem Einsatz zwischen der Schäferblasse und dem Schützensteig im Ammergebirge gerufen. Ein Bergsteiger hatte sich auf dem Rückweg von der Schäferblasse, einem 1.764 Meter hohen Berg bei Schwangau, im weglosen Gelände verirrt. Der Mann war vom Hotel Ammerwald zu der Bergtour gestartet, die meist durch wegloses Gelände führt. Als er weder vor noch zurückkam, setzte er einen Notruf ab. Die Bergretter konnten den Mann zwar nicht mehr zurückrufen, durch den ersten Anruf gelang es ihnen jedoch, den Standort des Bergsteigers zu ermitteln.
Wanderer gerät an der Schäferblasse in absturzgefährdetes Gelände
Zwei Bergretter der Bergwacht Füssen machten sich daraufhin auf den Weg über die Jägerhütte zur vermuteten Einsatzstelle. Parallel dazu forderten sie einen Polizeihubschrauber an. Vor Ort riefen die Bergsteiger nach dem Wanderer - und wurden bald fündig. Der Mann befand sich im absturzgefährdeten Gelände. Er war unverletzt.
Aufgrund des schwierigen Geländes war die Bergung alles andere als leicht. Mit Hilfe weiterer Bergwachtler und des Polizeihubschraubers Edelweiß 8 gelang es den Retter schließlich den Mann aus seiner misslichen Lage zu befreien.

Die beiden Bergwachtler waren noch auf dem Rückweg von der Einsatzstelle - da ging schon der nächste Notruf für diesen Bereich ein. Ein Mann hatte die Bergwacht verständigt, weil er Hilfeschreie im Bereich Schützensteig/Hirschwängalm gehört hatte. Die Bergretter gingen also wieder zurück. Doch Hilfeschreie konnten sie vor Ort nicht hören. Auch die Crew des Polizeihubschrauber konnte niemanden in Not entdecken. Später stellte sich heraus: der Wanderer hatte die Hilfeschreie während des ersten Einsatzes an diesem Tag gehört. Weil es in den Bergen aber nicht immer Handyempfang gibt, konnte er die Bergwacht nicht früher alarmieren.
Wanderer verliert am Säuling die Orientierung
Am Samstag erlebte die Bergwacht Füssen schließlich ein regelrechtes Déjà-vu: Die Retter wurden zu einem ganz ähnlichen Einsatz wie am Vortag gerufen. Gegen 18 Uhr ging ein Notruf ein, dass ein Wanderer auf der Nordseite des Säulings die Orientierung verloren hatte und in wegloses Gelände geraten sei. Den Bergrettern gelang es dieses Mal jedoch, Kontakt zu dem Verstiegenen herzustellen. So konnten sie gut ermitteln, wo genau sich der Mann befanden. Zwei Bergretter machten sich auf zur Einsatzstelle und begleiteten den Bergwanderer zurück ins Tal.
Der Säuling ist ein 2.047 Meter hoher Berg an der deutsch-österreichischen Grenze in den Ammergauer Alpen. Seine markante pyramidenähnliche Silhouette ist eines der Wahrzeichen der Region zwischen Füssen und Pfronten, die Reisende schon von weitem erkennen, wenn sie aus nördlicher Richtung anreisen.