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Walter Folter

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Walter Folter

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    (ems). Kaufbeurens Straßen kennt er wie seine Westentasche. Kein Wunder, denn bereits seit 1986 ist Walter Folter als Fahrlehrer in der gleichnamigen Fahrschule tätig. Die Wurzeln der Fahrschule reichen bis ins Jahr 1956 zurück, als Folters Vater Hans sie gründete. Vor acht Jahren übernahmen die Söhne Walter, der seinen Beruf bei der Bundeswehr erlernte, und Helmut den Familienbetrieb. Die Selbstständigkeit, so erzählt der 41-jährige Vater zweier Söhne, bedeute für ihn nicht nur viel Verantwortung, sondern ermögliche ihm auch eine gewisse Unabhängigkeit.

    Haben Sie den Beruf des Fahrlehrers aufgrund der Familientradition ergriffen oder kann man hier von einem Traumberuf sprechen?

    Folter: Mein Berufsziel habe ich mir erst gegen Ende meiner Schulzeit gesteckt. Bereut habe ich diese Entscheidung nie. Es gibt in meinem Beruf, wie in jedem anderen auch, gute und weniger gute Tage.

    Wie haben sich in den letzten Jahren die Anforderungen an den Fahrlehrer und an die Fahrausbildung geändert?

    Folter: Die Anforderungen sind in jedem Fall gestiegen. Allein die Prüfungszeit beträgt inzwischen mindestens 45 Minuten beim Auto, und beim Motorrad sogar 60 Minuten. Auch der zu vermittelnde theoretische Stoff ist mehr geworden und die Art der Vermittlung erstreckt sich im Gegensatz zu früher nicht nur auf Tafel und Lehrmodelle, sondern auch auf verschiedenste technische Hilfsmittel. Das permanent steigende Verkehrsaufkommen erfordert mehr denn je eine gründliche Fahrausbildung. Das Erkennen und Wahrnehmen von Gefahren ist dabei ein sehr wichtiger Punkt.

    Bedeutet dieses hohe Verkehrsaufkommen für Sie auch eine zunehmende nervliche Belastung?

    Folter: Nein, der Verkehr bringt mich nicht aus der Ruhe. Da spielt viel Erfahrung und Routine mit, außerdem bin ich Fahrlehrer mit Leib und Seele.

    Kann man bei den Fahrschülern im Laufe der Fahrstunden schon eine mehr oder minder große Begabung beim Führen eines Fahrzeugs feststellen?

    Folter: Definitiv ja. Das sehe ich am Lenken, am Schalten, am Umgang mit der Kupplung. Aber das ist eben auch eine Talentsache. Die meisten Fahrschüler können mit der für sie erforderlichen Stundenzahl gute Autofahrer werden. Natürlich ist das auch altersabhängig.

    Gibt es Aspekte, auf die Sie bei Ihrer Fahrausbildung besonderen Wert legen?

    Folter: Zu einer guten Ausbildung gehören unheimlich viele Dinge. Aber sehr wichtig ist mir der richtige Umgang mit der Geschwindigkeit, denn das ist nach wie vor Unfallursache Nummer eins. Meine Fahrschüler sollen nach der Prüfung in der Lage sein, ihr Fahrzeug ohne Fahrlehrer sicher führen zu können.

    Was an Ihrem Beruf ist besonders schön, was besonders anstrengend?

    Folter: Schön ist der Umgang mit jungen Menschen, das hält mich auch selbst jung. Außerdem freue ich mich, wenn ich sehe, welche Fortschritte meine Fahrschüler machen. Allerdings ist mein beruflicher Zeitaufwand enorm: Die Fahrstunden werden von früh morgens bis spät abends abgehalten, Nachtfahrten beginnen im Sommer aufgrund der spät einsetzenden Dunkelheit oft erst um halb zehn. Wenn ich da mehrere Fahrschüler hintereinander habe, geht es also bis in die Nacht. Außerdem kommt noch der theoretische Abendunterricht dazu. Es ist also kein besonders familienfreundlicher Job. Ich denke, man kann diesen Beruf nur erfolgreich gestalten, wenn man wirklich Spaß daran hat.

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