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Waltenhofen: Vater zeigt Gemeinde an

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Waltenhofen: Vater zeigt Gemeinde an

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    Von Volker Geyer, Waltenhofen-Oberdorf - 'Erschreckend' nennt Michael Felkner die Zustände auf einer Baustelle gleich neben dem Oberdorfer Kindergarten. Laut dem Vater eines Fünfjährigen sind die Buben und Mädchen dort erheblichen Gefahren ausgesetzt. Daher hat der Architekt wegen 'Verstößen gegen die Baustellenverordnung und vorsätzlicher Gefährdung von Menschenleben' Anzeige gegen die Gemeinde Waltenhofen erstattet. Dagegen versichern das örtliche Bauamt und die Polizei, dass die Baustelle ausreichend abgesichert ist. Auch die Staatsanwaltschaft 'kann nach gegenwärtiger Prüfung keine konkrete Gefährdung feststellen'. Felkner hat die Gemeinde bereits vor einigen Wochen auf die - in seinen Augen - erheblichen Missstände an der Baustelle der neuen Grundschule hingewiesen. So seien 'Absperrgitter an der Baugrube gar nicht oder nur unzureichend befestigt gewesen.' Darüber hinaus herrsche auf der einzigen Zufahrtsstraße zum Kindergarten reger Baustellenverkehr. Teilweise würden Lastwagen ohne Einweisung rückwärts fahren. 'Dass hier noch kein Kind unter ein Baufahrzeug geraten ist, grenzt an ein Wunder', sagt der 43-Jährige. Daher habe er sich zuerst an die Gemeinde und - nachdem diese nichts unternommen habe - sowohl an das Gewerbeaufsichts- als auch an das Landratsamt und die Polizei gewandt. 'Offensichtlich', so Felkner, 'sehen auch diese Behörden keinen Anlass, die Baustelle im Hinblick auf Einhaltung gültiger Vorschriften verstärkt zu überwachen.' Das sehen die Kritisierten allerdings ganz anders: So betont Waltenhofens Bauamtsleiter Martin Gregg: 'Ich überprüfe die Baustelle regelmäßig und habe keine Verstöße festgestellt.' Zudem sei ein Vertreter des Gewerbeaufsichtsamts in Augsburg sehr wohl auf die Gemeinde zugekommen. Gemeinsam habe man die Baustelle inspiziert und die Firmen beispielsweise 'ausdrücklich darauf hingewiesen, dass Lastwagen ohne Einweisung nicht rückwärts fahren dürfen'. Zudem habe ihm die Kindergartenleitung versichert, dass es keine Probleme mit der Baustelle gebe. Das bestätigt die Leiterin des Kindergartens, Monika Kubath, und merkt an: 'Wir haben die Eltern in einem Schreiben gebeten, ihre Kinder an der Baustelle sicher vorbeizuführen.' 'Wenn sich die Eltern daran halten', sagt Franz Ried von der Kemptener Polizei, 'sehe ich keine Gefahren für die Kinder.' Er habe sich zusammen mit einem Vertreter des Landratsamts ein Bild von der Situation in Oberdorf gemacht.

    Staatsanwalt prüft den Fall Was Felkners Anzeige angeht, weist der Chef der Kemptener Staatsanwaltschaft, Herbert Pollert, darauf hin, dass von einer Baustelle immer gewisse Gefahren ausgehen können. Im vorliegenden Fall liege aber 'keine konkrete Gefährdung' vor. So sei nach den bisherigen Erkenntnissen noch niemand zu Schaden gekommen oder in eine Gefahren-Situation geraten. Eine Ordnungswidrigkeit sei ebenfalls nicht zu erkennen. Wenn die derzeit laufende Prüfung der Angelegenheit nichts anderes ergebe, könne die Staatsanwaltschaft auch nichts weiter unternehmen.

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