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Waldorfschule in der Region?

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Waldorfschule in der Region?

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    Unterallgäu (emf). Orientierungslose Kinder, überforderte Eltern, hilflose Pädagogen, ein ständig im Umbruch befindliches, stark auf Verstandesleistung ausgerichtetes Schulsystem - das sind Themen, die die Gesellschaft bewegen. Im Landkreis Unterallgäu hat sich nun eine Initiative formiert, die diesen Tendenzen mit der Gründung einer Freien Waldorfschule und eines Waldorfkindergartens entgegenwirken will.

    Der kürzlich ins Leben gerufene Verein hat seinen Sitz in Bad Wörishofen. Vorsitzende sind Dr. Markus Gerum, Annette Keller, Anna Maria Högg und Dr. Hans Thalmann. Die 14 Gründungsmitglieder kommen aus Bad Wörishofen, Mindelheim, Amberg, Tussenhausen, Kaufbeuren und Türkheim. Der Name 'Ita Wegman Impuls Allgäu' geht auf eine enge Mitarbeiterin des Philosophen Rudolf Steiner, die Ärztin Ita Wegman (1876 - 1943), zurück. Steiners Pädagogik liegt allen Freien Waldorfschulen zugrunde. Die Gründer sind überzeugt, dass ein starkes Bedürfnis nach einer alternativen Erziehungs- und Schulform, wie die Waldorfpädagogik sie biete, vorhanden sei. Schlagender Beweis sei der 'Run' auf die Freie Waldorfschule mit Kindergarten in Landsberg, die inzwischen eine ellenlange Warteliste hat.

    Info-Abend am 14. März

    Hans Thalmann, der selber Waldorfschüler war, hat zwei seiner acht Kinder in eine Waldorfschule geschickt. Als die Familie nach Türkheim umzog, mussten sie aufs Staatliche Gymnasium wechseln. Er kennt beide Schularten und ist davon überzeugt, dass die Waldorfpädagogik den Bedürfnissen der Kinder und der Entfaltung ihrer Potenziale deutlich mehr entspreche als die gängige Schulpraxis.

    Thalmann verweist auf die Bayerische Verfassung, in der ausdrücklich auch die Bildung von Herz und Charakter sowie die 'Aufgeschlossenheit für das Wahre, Gute und Schöne' gefordert sind. Das lasse sich mit dem staatlichen Schulsystem, insbesondere dem G8, kaum noch verwirklichen. Nicht einmal für außerschulisches Lernen blieben noch Freiräume.

    Wo die Schule entstehen soll, ist noch unsicher. Zunächst wollen die Initiatoren den Bedarf ermitteln. Dazu wird es am Mittwoch, 14. März, um 20 Uhr im Hartenthaler Hof bei Bad Wörishofen einen Informationsabend für alle Interessierten geben. Vom Bedarf hängt es auch ab, ob die Schule mit der ersten Grundschulklasse startet oder auch bei einer höheren Klasse einsteigt.

    An die Errichtung eines Neubaus sei, so die Gründer, schon aus finanziellen Gründen momentan noch nicht gedacht. Zunächst soll ein bestehendes geeignetes Gebäude gesucht und angemietet werden - wahrscheinlich in der Gegend um Bad Wörishofen/Mindelheim. Finanziert werden die staatlich anerkannten Waldorfschulen grundsätzlich aus Zuschüssen des Staates, aus Spenden und aus dem Elterngeld. Bis das Projekt starten kann, werden aber mindestens noch zwei bis drei Jahre vergehen.

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