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Waldorf-Kindergarten wieder geöffnet

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Waldorf-Kindergarten wieder geöffnet

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    80 Besucher interessieren sich am Tag der offenen Tür für das Angebot. Von Horst Scholl Kaufbeuren Kaufbeuren hat wieder einen Waldorf-Kindergarten. Nach zweijähriger Unterbrechung öffnete er zu Beginn dieses Jahres in der Alten Poststraße seine Pforten. Bei einem Tag der offenen Tür am vergangenen Samstag zeigten sich rund 80 Besucher interessiert an der Waldorf-Pädagogik.

    Dr. Ursula Schuster ist Mutter zweier Kinder aus Irsee, überzeugt von der Waldorferziehung, und Vorsitzende des eingetragenen Vereins 'Waldorf-Kindergarteninitiative Kaufbeuren'. Auf Schusters Betreiben hin wurde der Verein wieder zum Leben erweckt. Das Vereinsleben war seinerzeit wegen 'personeller Engpässe' zum Erliegen gekommen. Der Zufall wollte es, dass der Kindergarten wieder in das Haus einziehen konnte, in dem er seinerzeit bis zur Schließung untergebracht war.

    Auf Anfrage erläuterte Schuster ein paar Besonderheiten der Waldorf-Erziehung. Demnach wird beispielsweise sehr viel Wert auf natürliches Spielmaterial gelegt - Äste, Steine, Kastanien, Tücher aus Wolle und Seide zum Beispiel. Aus diesem Material können ihrer Meinung nach die Kinder immer wieder etwas Neues gestalten. Man setzt auf die Phantasie des Kindes und sein ergänzendes Denken, wodurch die Kreativität gefördert wird. Ein weitere Besonderheit ist die Rhythmik, die im Waldorf-Kindergarten gepflegt wird. Was bedeutet, dass immer abgewechselt wird zwischen freiem und gemeinsamem Tun - zwischen Freiraum und gemeinsamem Singen, Spielen und Tanzen etwa. Dies führt Schuster zufolge zu Sicherheit, Geborgenheit und Vertrauen bei den Kindern. Zur Rhythmik gehört auch, dass jeder Wochentag eine feste Zuordnung hat. So gibt es beispielsweise an einem bestimmten Wochentag immer das gleiche Frühstück. Oder es findet an bestimmten Tagen Aquarellmalen oder Puppenspielen statt. Dies alles solle nicht heißen, sagte Schuster, dass Waldorf-Erziehung straffer ist als die in herkömmlichen Kindergärten. 'Es wird sehr viel auf Motivation und Begeisterung gesetzt', unterstrich sie.

    Ein reges Kommen und Gehen bestimmte den Tag der offenen Tür. Im großen Gruppenraum war Spielmaterial ausgestellt und wurde Puppenspiel vorgeführt. Gespannt verfolgten die Kinder die Geschichte von Knuddel dem Schneehasen, die Erzieherin Gertraud Wagner aufführte. Im Kindergarten-Büro war pädagogisch wertvolle Kinderlektüre zum Verkauf ausgelegt. Am Ende des Tages resümierte die Vereinsvorsitzende: 'Das Interesse war groß. Eine Neuanmeldung gab es und viele interessante Gespräche.' Der Kindergarten in Kaufbeuren ist einer von 66 in Bayern, die nach der Waldorf-Pädagogik arbeiten. Er ist an drei Vormittagen in der Woche geöffnet. Eine Erzieherin betreut die zehn Kinder, die derzeit den Kindergarten besuchen. Öffentliche Zuschüsse gibt es noch nicht. Dazu ist er noch zu klein. Ziel sei, so Schuster, ab September diesen Jahres einen fünftägigen Kindergarten anzubieten. i Wer sich für einen Platz im Waldorf-Kindergarten interessiert, kann sich an Dr. Ursula Schuster (0 83 41) 7 32 22, Bea Römlein (0 83 41) 10 05 25 oder Andrea Weis-Schreiber (0 83 46) 5 24 wenden.

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