Startseite
Icon Pfeil nach unten
Allgäu
Icon Pfeil nach unten

Waldbauern sollen ihre Kräfte bündeln

Allgäu

Waldbauern sollen ihre Kräfte bündeln

    • |
    • |

    Von Thilo Jörgl Marktoberdorf/Ostallgäu - Ein immer durchlässigerer Holzmarkt, die Forstreform und die vermehrte Nachfrage nach Energieholz stellen die Forstbetriebsgemeinschaften (FBG) im Ostallgäu vor neue Aufgaben. Mehrere Ziele verfolgt deshalb die FBG Marktoberdorf. Geplant ist nicht nur die Vermarktung einer größeren Holzmenge, sondern auch eine Zusammenarbeit mit den anderen Gemeinschaften im Ostallgäu. Nur so könne etwa eine Gmb H gegründet werden, die Hackschnitzel und Pellets für Holzheizungen im Landkreis vertreibt, sagte der forstliche Berater der FBG Marktoberdorf, Harald Husel, bei der Waldwarteversammlung in Leuterschach. Wie in unserer Zeitung berichtet, ist Husel seit 1. Juli als forstlicher Berater bei der FBG Marktoberdorf tätig. In seiner neuen Funktion dient der ehemalige Förster im Revier Bertoldshofen als Schnittstelle zwischen dem Amt für Landwirtschaft und Forsten sowie den Waldbesitzern. Durch das Herstellen einer Allianz und vermehrte Öffentlichkeitsarbeit will er die Steigerung der Effizienz in der FBG erreichen. Husel kündigte an, dass die FBG noch mehr Kurse und Infotage zum Waldbau für ihre mehr als 1800 Mitglieder anbieten will. Ziel sei es auch, mehr Mitglieder aus den 40 Prozent der privaten Waldbesitzer, die nicht in der FBG sind, zu werben. Deutlich gesteigert werden soll auch die Menge an vermarktetem Holz. 100 000 Festmeter pro Jahr sind angestrebt. Zum Vergleich: 2004 wurden über die FBG nur rund 30 000 Festmeter auf den Markt gebracht. Deutlich machte Husel auch, dass die FBGs im Ostallgäu möglichst stark ihre Kräften gegen mächtige Konkurrenten bündeln müssen. Angedacht ist etwa, dass eine Gmb H gegründet werden soll, über die auf dem Markt immer mehr gefragten Hackschnitzel und Pellets vertrieben werden können. FBG-Vorstand Hans Nägele bedauerte, dass es derzeit noch keine großen kommunalen Einrichtungen wie etwa Krankenhäuser im Ostallgäu gibt, die mit Hackschnitzeln heizen. 'Das Oberallgäu ist uns da weit voraus.' Derzeit seien die Transportkosten für Hackschnitzel aus dem Nachbarlandkreis noch 'relativ hoch'. Husel sieht allerdings als Problem, dass die Investitionen für den Vertrieb von Hackschnitzel 'relativ hoch' seien. Husel und Nägele machten auch darauf aufmerksam, dass Sägewerke in Ingolstadt, Memmingen und Asch ihre Kapazitäten enorm erhöhen wollen und nur leistungsfähige FBGs dort als 'A-Kunden' wahrgenommen werden. Nägele bezeichnete es als 'sehr interessant', dass das Holzwerk 'Pröbstl' in Asch im Landkreis Landsberg eine Sägelinie für das in der Region oft geschlagene Starkholz aufbauen will. Dort werden viele Bäume aus dem Ostallgäu verarbeitet. Das Werk wolle aber nicht selbst fünf Millionen Euro investieren, sondern Waldbesitzer dazu bringen, über eine Genossenschaft das Kapital aufzubringen. Das Werk wolle dann die Produktionsstätte anmieten.

    Neue Einteilung der Reviere Auch nach der Forstreform sieht Husel die Funktion der Waldwarte nicht als unbedeutend. Daher führte die FBG bei der Versammlung auch eine Umfrage durch, wie die Betreffenden mit der Arbeit der FBG zufrieden sind und welche Anliegen sie haben. Dass die Einteilung der Reviere im Ostallgäu bedingt durch die Forstreform verändert wird, darauf machte der forstliche Berater ebenfalls aufmerksam. Im Sommer 2006 sollen die Veränderung bekannt gegeben werden.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden