Die 17-jährige Stefanie ist geschockt. Sie und etwa 60 Mitschülerinnen des Gymnasiums Hohenschwangau sehen Aufnahmen, die an jene von KZ-Häftlingen zur Zeit der Nazi-Diktatur erinnern. Doch werden junge Frauen dargestellt, die unter Magersucht und anderen Essstörungen leiden. Das Interaktionsprojekt "Mut zu mir!" macht Station in Hogau. Es will jungen Mädchen helfen, sich so zu akzeptieren, wie sie sind - und die wahre Schönheit in sich zu entdecken.
Franziska Leydecker-Felder warnt die Zuhörer vor der Gefahr, selbst daran zu erkranken. Die Psychotherapeutin macht deutlich, dass bundesweit "heutzutage jeder Fünfte zwischen elf und 17 Jahren Probleme mit dem Essen" habe.
Seele erkrankt - Körper leidet
Dabei gebe es hauptsächlich zwei gefährliche Arten von Essstörungen, die zwar "seelische Erkrankungen" seien, die jedoch "dem Körper schaden". Die meisten Essgestörten litten demnach entweder an der sogenannten Bulimie, bei der das vorher Gegessene hinterher wieder durch Erbrechen loszuwerden versucht werde, oder an der Magersucht. Hierbei hätte sich manche Betroffene sogar schon zu Tode gehungert.
Um der Gefahr, an Essstörungen zu erkranken, vorzubeugen, sei es daher wichtig, sich über verschiedene Dinge klar zu werden, die der vor allem von der Werbung suggerierten Vorstellung "dünn ist erfolgreich" widersprechen: Das unterstreichen die beiden Schauspielerinnen Sonja Welter und Susanne Bloß. Als Profis berichten sie eindrucksvoll und glaubwürdig über die negativen und vielen wenig bekannten Hintergründe eines Lebens als Model. Zudem üben sie heftige Kritik an der Schönheitsindustrie, die dem Schlankheitswahn fröne. Deshalb betonen sie: "Es ist nicht alles Gold, was glänzt. Seid lieb zu euch, respektiert euch und habt Mut zu euch. Schließlich gibt es mehr als nur gut auszusehen." (ale)