Missionar Alois Brunner aus Hopferau kehrt zum Festtag in die alte Heimat zurück Hopferau (u). Seit einigen Tagen ist der in Hopferau geborene und aus einer eingesessenen Familie stammende Afria-Missionar Pater Bosco Brunner in seiner Heimat und feiert in diesem Jahr das Goldene Priesterjubiläum. Genau vor 50 Jahren an Maria Himmelfahrt erlebte die Heimatgemeinde die feierliche Primiz im Garten des Pfarrhofs, wo der von dem Bildhauer und Schlossherrn Georg Halbich entworfene Altar aufgebaut worden war. Dieses Jahr feiert der Wahlafrikaner sein Jubiläum in der Pfarrkirche St. Martin, in der er 1918 die Taufe auf den Namen Alois empfangen hat.
Schon in jungen Jahren führte sein Weg an das Klosterseminar in St. Ottilien, der Erzabtei der Missionsbenediktiner, und weiter an das Priesterseminar in Dillingen, wo er das Abitur ablegte. Es folgte die Einberufung zum "Reichsarbeitsdienst", wo er in einem Lager in Großweil täglich zur Trockenlegung des Loisachmoores mit dem Spaten ausrücken musste. Trotz äußerer Einflüsse ließ er sich nicht davon abbringen, Missionspriester zu werden. Er trat in den Orden des Hl. Benedikt ein, legte 1938 das Gelübde der "ewigen Profess" ab und studierte Philosophie und Theologie. Der Kriegsdienst unterbrach seinen Werdegang und führte ihn zu Fronteinsätzen in Frankreich, auf den Balkan und nach Russ- land. wo er in letzter Minute dem Inferno von Stalingrad entrann. Doch der Krieg holte ihn wieder ein und er kam in russische Gefangenschaft nach Sibirien, von der er erst im Dezember 1947 gesundheitlich angeschlagen zurückkehrte. Alois Brunner blieb seiner Berufung treu, kehrte wieder in das Kloster zurück, schloss sein Studium ab und wurde 1950 in der Klosterkirche von St. Ottilien zum Priester geweiht. Die Pfarrei Hopferau bereitete dem Jungpriester einen großen Empfang und eine feierliche Primiz. Der Weg des Missionars führte zum Sprachstudium und zur Ausbildung als Koloniallehrer nach England. So gerüstet fand 1954 in der Erzabtei St. Ottilien die Aussendung in die Mission statt, die nun seit 46 Jahren sein Arbeitsfeld ist. Die Abtei Peramiho war dazu für den jungen Priester ausersehen. Unterricht am Lehrerseminar und die Leitung der Berufsschule waren bis 1968 dort seine Aufgabengebiete, ehe er als Generalvikar an die neuerrichtete Diözese Njombe im Hochland von Tanzania berufen wurde. 22 Jahre wirkte er dort und der Bau der Bischofskathedrale war ein Meilenstein seiner Missionsarbeit. Aus Altersgründen kam P. Bosco im Jahr 1990 wieder in die Abtei Peramiho zurück, aber nicht um sich auszuruhen, sondern noch eine nahegelegene Missionsstation und Pfarrei zu betreuen. Die Musik war und ist dem geübten Violinspieler und Cellisten ein Ausgleich. Als Leiter der Berufsschule hatte er mit seinen Schülern ein Blasorchester aufgebaut, das auch beim damaligen Ministerpräsidenten Nyerere, dem ersten Regierungschef des selbstständig gewordenen Landes aufspielen durfte. Nun freut sich der noch rüstige 82jährige Missionar auf sein Goldenes Priesterjubiläum in seiner Heimat, zu dem der Kirchenchor eine Messe von Mozart präsentieren wird und der frühere Pfarrer Rupert Ebbers die Festpredigt halten wird. Vom Schloss aus wird der Jubilar von Musik und Vereinen zum Gotteshaus und auch wieder dorthin zurückbegleitet, wo dann ein Stehempfang für die Pfarrgemeinde ist. Eine Dankandacht um 15 Uhr beschließt den Jubiläumstag. Die Aufstellung für die örtlichen Vereine zum Kirchzug ist an Mariä Himmelfahrt, 15. August, vor dem Schloss um 9 Uhr. Der Gottesdienst beginnt um 9.30 Uhr, nicht wie im örtlichen Veranstaltungskalender ausgedruckt um 10.15 Uhr.