22:35 Uhr, Außentemperatur 12 Grad, Wassertemperatur 16 Grad. Nichts lässt beim Fest im Freibad Hagenmoos darauf schließen, dass es kalendarischer Sommer ist. Wer sich um diese Zeit draußen aufhält, trägt zumindest eine Jacke, um sich zu wärmen. Dennoch gibt es trotz dieser Bedingungen am Rande von Obergünzburg 20 Wagemutige. Sie gehen freiwillig, nur mit Badekleidung und ohne Neopren-Anzug bestückt, in das Wasser des Naturfreibades Hagenmoos.
Seit circa 20 Jahren gibt es aus den Reihen der Wasserwacht Obergünzburg immer wieder Wagemutige, die sich in einer Sommernacht in das kalte Nass begeben, um den Besuchern des traditionellen Hagenmoosfestes eine Choreographie aus Fackelschwimmen und Musik zu bescheren. Im Wasser glichen die jungen Rettungsschwimmer im Alter von 15 bis 30 Jahren einer Schar von leuchtenden Wasserelfen, die das Freibad in ein Bad aus Licht und Feuer verwandelten.
Während sich die Zuschauer noch darüber wunderten, wie man bei solchen Temperaturen so schnell ins Wasser kommt, zogen die geübten Schwimmer hoch konzentriert und einarmig schwimmend ihre Bahnen durchs Wasser.
Unerschrockene Wasserwachtler
Nach einer Choreographie von Verena Hänseler und Karina Hafenmayr verstanden sie es wieder einmal, die Zuschauer zwölf Minuten lang zu begeistern. Fast sah es so aus, als wollten die Schwimmer nicht nur dem Publikum gefallen, sondern auch dem legendären Hagenmoosgeist huldigen, der sich von Zeit zu Zeit bei diesem Fest immer wieder präsentiert. Unerschrocken zogen sie ihre Show durch. Zumindest hatten sie trotz niedriger Temperaturen mit der Veranstaltung Glück und der Wettergott bescherte wenigstens den Zuschauern einen trockenen Abend.
Schmankerl für Ohren und Gaumen
Diese konnten sich zuvor bereits kulinarisch vom Verein der Wasserwacht verwöhnen lassen. Musikalisch wagten sich die Veranstalter des Festes auf Neuland und präsentierten mit der Gruppe "Bfive" für Stimmungs- und Unterhaltungsmusik unter anderem mit Rock und Pop, Oldies, Schlagern und Neuer Deutscher Welle.
Ein Konzept, das vom Publikum angenommen wurde und gleichzeitig die Grundlagenfinanzierung des Vereins wieder sicherte. Mit den Einkünften des Festes werden nicht nur der Ausbau des Jugendraumes, sondern ebenso Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten für die Rettungsstation bezahlt. Bei freiem Eintritt waren weit über 500 Gäste jeglichen Alters gekommen, um gemeinsam zu feiern.