Auch in Kempten gibt es Menschen, die über keinen festen Wohnsitz verfügen. Doch nicht alle von ihnen suchen die städtischen Notunterkünfte auf oder nehmen andere Hilfsangebote in Anspruch. Teils, weil sie diese nicht kennen, teils, weil sie diese bewusst nicht nutzen möchten. Katrin Wassermann, die Leitern der Wärmestube des BRK im Oberallgäu, weist darauf hin, dass Obdachlose in der Einrichtung neben hilfreicher Beratung zu Unterstützungsmöglichkeiten bei Bedarf auch sogenannte "Wärmekisten" bekommen können.
Was ist eine "Wärmekiste"?
In einer "Wärmekiste" sind ein Schlafsack und eine Isomatte, die beide auf tiefe Außentemperaturen ausgelegt sind. Der Inhalt der Kisten stammt von Spenden, die der Wärmestube übergeben wurden. Einer Pressemitteilung des BRK Oberallgäu zufolge entstand die Spendenaktion im Rahmen der Initiative "Wärmewinter" und ist eine Kooperation zwischen der Diakonie Allgäu, der Firma Bergsport Maxi und Isabella Heim (daheim Design) als Initiatorin. "Im vergangenen Winter haben wir mehrere Wärmekisten an Wohnungslose ausgegeben. Eine davon hat der Rettungsdienst von uns für einen wohnungslosen Patienten erhalten, der sich von den Einsatzkräften nicht mitnehmen lassen wollte. Daraufhin wurden ihm der warme Schlafsack und die Isomatte ausgehändigt, um ihn so gut wie in der gegebenen Situation möglich, vor den niedrigen Temperaturen zu schützen", erzählt Katrin Wassermann in der Pressemitteilung.
Appell an die Bürger
Wassermann bedauert allerdings, dass die Möglichkeit, Wärmekisten zu erhalten, momentan noch zu wenig bei den betroffenen Menschen bekannt sei. Darum bittet sie die Bevölkerung: "Wenn Sie bemerken, dass eine obdachlose Person auf der Straße friert oder anderweitig Hilfe benötigt, fassen Sie sich bitte ein Herz, schauen Sie hin und sprechen Sie die oder den Betroffenen an. Weisen Sie sie oder ihn darauf hin, dass die Wärmestube in der Haubenschloßstraße 12, neben dem REWE-Markt in der Nähe des Forum Allgäu, eine gute Anlaufstelle ist, wo es Hilfe, Beratung und ein warmes Essen gibt", so Wassermann laut Pressemitteilung des BRK.
Leiterin der Wärmestube lobt Zusammenarbeit der verschiedenen Institutionen
Die Leiterin der Wärmestube lobt außerdem die gute und unkomplizierte Zusammenarbeit der verschiedenen Institutionen der Wohnungslosenhilfe wie etwa das Bayerische Rote Kreuz, die Diakonie, die Caritas und die Stadt Kempten. "Wir tauschen uns auch zu Möglichkeiten aus, wie man obdachlose Menschen, die sich in Kempten nicht auskennen, darauf aufmerksam machen kann, wo sie Hilfe bekommen, wenn sie diese benötigen."