Immenstadt (ho). Der Forstweg Almagmach, der bis tief hinein ins Steigbachtal riesige Waldungen erschließt, ist schon seit Jahren 'in einem schauderhaften Zustand' (Bürgermeister Gerd Bischoff). Doch das soll sich noch heuer ändern. Nachdem der Stadt ein stattlicher Staatszuschuss zugesagt worden ist, kann die kostenaufwändige Sanierung jetzt angepackt werden
Der vom Immenstädter Friedhof aus über die Obere Steig durch das gesamte Steigbachtal führende Weg dient in erster Linie der Erschließung der Waldbestände, die der Stadt, dem Hause Waldburg-Zeil und Privatwald-Besitzern gehören. Daneben ist er die einzige Zufahrt zu den zahlreichen Alpen in diesem Gebiet. Die für den öffentlichen verkehr gesperrte Route schließt dann bei der Alpe Mittelberg nahtlos an das Ehrenschwagertal (wo nun auch die abgerutschte Zufahrt neu gebaut werden soll) auf Oberstaufner Flur an.
Ihren Namen hat die Wegstrecke von der dort situierten ehemaligen Alpe Almagmach, die einst 'Alpkönig' Karl Hirnbein gebaut und später in eine Berggaststätte umgewandelt hatte. Im weiteren Verlauf wurde das Anwesen als Hotel geführt; seit einiger Zeit ruht der Betrieb.
Im hinteren Steigbachtal ab dem Jagdhaus Ornach bis zur Alpe Mittelberg ist der Forstweg jedoch seit langem reichlich desolat, berichtet Bürgermeister Bischoff. Er soll nun auf einen drei Meter breiten, für den Holztransport mit Lkw befahrbaren Weg ausgebaut werden. Die Kosten für die 3,8 Kilometer lange Strecke (einschließlich des Knobelwegs als Seitenast) werden auf 409 000 Euro geschätzt. Und weil dazu jetzt bis zu 260 000 Euro Zuschuss winken, kann die Stadt heuer mit dem für die Forstwirtschaft wichtigen Projekt loslegen. Die restliche Summe tragen die Waldbesitzer, wobei als Schlüssel der Anteil der Fläche dient, erläutert Bürgermeister Bischoff.
Geändert wird die Zuständigkeit für den Unterhalt der Forststrecke: Hier wurde bisher ein Urteil aus dem 19. Jahrhundert praktiziert, das auf einen Rechtsstreit zwischen Karl Hirnbein und der Stadt Immenstadt zurückgeht. Danach wurden der 'Notwender' und seine Rechtsnachfolger - inzwischen das Haus Waldburg-Zeil - verpflichtet, den Almagmach-Weg auch auf Immenstädter Flur auf einer Breite von sechs Fuß (rund 1.80 Meter) in Schuss zu halten. Nach einer neuen Übereinkunft, so Gerd Bischoff, übernimmt diese Aufgabe, aus Praktikabilitäts-Gründen, künftig die Stadt. Im Gegenzug beteiligt sich Waldburg-Zeil mit einem größeren Anteil an den Ausbaukosten.
Notweg am Gschwender Horn
Für 'den Fall der Fälle', so Bürgermeister Gerd Bischoff, legt die Stadt heuer auch noch einen Notweg am Gschwender Horn an. Die Route über die Alpe Starkatsgund zum Kemptener Naturfreundehaus wird so hergerichtet, dass sie - sollte das Steigbachtal wieder einmal abgeschnitten sein - mit Jeeps befahrbar ist. Selbstverständlich bleibt der Weg aber für den öffentlichen Verkehr gesperrt.