Volksbank Wangen West baut Marktanteil aus Isny/Westallgäu (pem). Vorstandsmitglied Josef Hodrus spricht von einem 'sehr erfolgreichen Jahr'. Die Volksbank Wangen West hat trotz schwieriger Wirtschaftslage im Jahr 2003 ein gutes Ergebnis erzielt. 'Wir sind eine kerngesunde Bank mit äußerst zufriedenstellendem Betriebsergebnis' (Hodrus). Veränderungen sind heuer vor allem in Lindau geplant..
Die Volksbank Allgäu West ist die größte oberschwäbische Genossenschaftsbank. Sie war durch die Fusion der Volksbanken Wangen und Isny vor zwei Jahren entstanden. Zu dem Unternehmen gehören auch die früher selbstständigen Institute in Argenbühl, Kisslegg, Lindau und Vogt. 23 Geschäftsstellen unterhält die Volksbank Allgäu West, darunter eine in Ebratshofen. Beschäftigt werden 240 Mitarbeiter. 'Wir sind ein wichtiger und zuverlässiger Wirtschaftsfaktor im Raum geworden', sagt Josef Hodrus. Das untermauerte er zusammen mit seinen Vorstandskollegen Claus Hepp, Johann Ludwig Steger und Klaus Josef Kleiser bei einem Pressegespräch mit Zahlen. Bei einem Geschäftsvolumen von 686 Millionen Euro erwirtschaftete die Bank ein Betriebsergebnis (vor Risikovorsorge) von 8,1 Millionen Euro. Hepp führt das vor allem auf die eigene Vetriebsstärke zurück. In einem schwierigen Umfeld habe die Bank 'weitere Marktanteile' dazugewonnen. Für ihre fast 50000 Kunden wurde ein Gesamtvolumen von fast 1,3 Milliarden Euro (plus 19 Millionen) verwaltet. Im vergangenen Jahr hatte die Volksbank ihre Geschäftsstelle in Maria-Thann geschlossen. Sie ist in dem Ortsteil von Hergatz nur noch mit einem Briefkasten, beispielsweise für Überweisungen, vertreten. Ein Geldausgabeautomat hätte in dem Dorf nach Ansicht der Bank keinen Sinn gegeben. 'Warum soll ich in einem Ort einen Geldautomaten aufstellen, wo ich außer der Kirche keine Möglichkeit habe, Geld auszugeben', formuliert Josef Hodrus das Problem. Ebenfalls aufgelöst wurde die Geschäftsstelle in Achberg. Im Gegenzug hat die Volksbank ihre Filiale in Neuravensburg zu einem 'Kompetenzzentrum' ausgebaut. Dort werden alle Dienstleistungen von der Baufinanzierung über Firmenkundenberater bis hin zu Wertpapierfachleuten vorgehalten. Die Kunden haben das Konzept angenommen. 'Wir hatten nur fünf Kündigungen', sagt Klaus-Josef Kleiser. Kompetenzzentren sollen nach und nach kleinere, unrentable Filialen ersetzen. Dazu wird die Bank alle Märkte unter die Lupe nehmen. In Ebratshofen wird das 2005 der Fall sein. Ob noch weitere Niederlassungen geschlossen werden, ist nach Angaben des Vorstandes unklar. Nur soviel: 'Die Ein-Mann-Geschäftsstelle ist auf Dauer nicht überlebensfähig' (Hodrus). Bereits sicher sind Veränderungen in Lindau. Dort ist die Volksbank-Wangen West bisher an drei Stellen vertreten, auf der Insel, in Reutin und Aeschach. Im Köchlin lässt die Bank heuer von einem Investor ein neues Kompetenzzentrum bauen. Die Filialen in Reutin und Aeschach werden geschlossen, auf der Insel bleibt eine Servicestelle. Nach den Fusionen der vergangenen Jahre denkt das derzeit Unternehmen nicht an weitere 'Hochzeiten'. Hodrus: 'Wir sind froh, dass wir die internen Strukturen voranbringen, weil keine weiteren Fusionen anstehen'.