Der Memminger Naturheilverein sucht händeringend nach einer neuen Vorstandschaft. "Sollte bis Anfang nächsten Jahres niemand gefunden werden, droht die Auflösung des Vereins", sagt die zweite Vorsitzende Rita Jaumann-Gropper.
Die Vorgeschichte: Vor 29 Jahren rief Christiane Wilhelm den Verein ins Leben und führte ihn 27 Jahre lang. Auf der Suche nach einer Nachfolgerin kam die damalige Stadträtin Claudia Flemming ins Gespräch, sie verzichtete aber nach der Einarbeitungsphase auf das Amt der Vereinschefin. Schließlich gab Wilhelm den Vorsitz an Ingrid Gaydon ab. Bereits im Dezember 2008 trat diese aus persönlichen Gründen aber wieder zurück. Seitdem wurde niemand gefunden, der sich an die Spitze des Vereins stellen möchte.
Übergangsphase
In der Übergangsphase bis zu den Neuwahlen 2010 führt die stellvertretende Vorsitzende Rita Jaumann-Gropper den Verein. "Die jetzige Vorstandschaft wird sich aber nicht zur Wahl stellen", so Jaumann-Gropper. Darum suche der Naturheilverein dringend einen neuen Vorsitzenden. Sie komme aus zeitlichen Gründen für dieses Amt nicht in Frage, so Jaumann-Gropper.
"Die Organisation des Vereins ist sehr umfangreich", betont Schriftführerin Sonja Hyar. Die derzeitige Situation ohne erste Vorsitzende sei nur durch die große Unterstützung aus dem gesamten Führungsteam zu meistern. "Wir verteilen die Arbeit auf viele Schultern", fährt Hyar fort. Auch der neue Vorsitzende könne mit dieser Unterstützung rechnen. "Die ideale Besetzung dieser Position wäre ein Naturheilarzt, ein Heilpraktiker oder ein Ernährungsberater, der Interesse für Naturheilmethoden mitbringt", erläutert Jaumann-Gropper. Sie könnte sich auch eine Doppelführung mit Personen aus dem fachlichen und kaufmännischen Bereich vorstellen.
Wichtig sei, dass der Vorsitzende Zeit mitbringe, fügt Hyar hinzu. Es würden zwar sehr viele Senioren ehrenamtlich beim Verein mitarbeiten, "doch die Hauptaufgaben wie die Organisation der Vorträge, der Wanderungen, der Naturheiltage und des vierteljährlichen Programmes liegen in der Hand des Vorsitzenden".
Das Grundproblem sei, dass das Interesse an Ehrenämtern immer geringer werde, klagt Hyar. Dennoch hoffe der Verein, bis zur Hauptversammlung eine neue Mannschaft vorstellen zu können. "Je früher wir jemanden finden, desto besser. Dann können wir ihn bis zu den Neuwahlen noch einarbeiten", sagt Jaumann-Gropper.
Werde bis zur Hauptversammlung niemand gefunden, müsse der Verein aufgelöst werden. "Ich habe mich vergangenes Jahr nicht um den Vorsitz gerissen, doch sonst wäre damals schon Schluss gewesen", so Jaumann-Gropper. Und ohne Naturheilverein würde der Stadt Memmingen etwas fehlen, ergänzt Sonja Hyar.