Ketterschwang/Ostallgäu (fk). - Nach dem Krisenjahr 2001 zeichnete sich bereits im Vorjahr wieder ein Trend zur Normalität ab, sodass ein optimistischer Blick in die Zukunft angebracht sei. Diese Prognose stellte Adolf Schmid, der Vorsitzende der Bezirkszuchtgenossenschaft für den Bereich Kaufbeuren (BZG) in der Jahresversammlung im Gasthaus Brem in Ketterschwang. Nach einem ehrenden Totengedenken - unter anderem für den früheren Zuchtleiter Albert Böhnlein - und einem Grußwort von Germaringens Bürgermeister Kaspar Rager, der die Bedeutung der bäuerlichen Landwirtschaft für die Erhaltung der Kulturlandschaft Allgäu ansprach, ging Vorsitzender Adolf Schmid auf aktuelle berufsständische Fragen ein. Das Krisenjahr 2001 sei überstanden und in 2002 konnten, wenn auch noch nicht kontinuierlich, wieder bessere Milch- und Fleischpreise erzielt werden. Aber auch das Vertrauen der Verbraucher in die Produkte der heimischen Landwirtschaft konnte wiedergewonnen werden. Beklagt wurde von Schmid aber die immer noch starke Reglementierung. Ein 'vorsichtiger' Optimismus sei aber gerechtfertigt, zumal Hofbesitzer wegen der Erhaltung ihres Erbes in Zeiträumen von Generationen zu denken gewohnt seien. Nach dem Kassenbericht des neuen Geschäftsführers Remigius Eberhard wurde der bisherige Geschäftsführer Dr. Richard Graf verabschiedet, der seit 1983 die Kasse geführt hatte. Ebenfalls verabschiedet wurde der stellvertretende Vorsitzende der Allgäuer Herdebuchgesellschaft (AHG), Willi Baumer, der seit 1973 diesem Gremium angehört hatte. Bei den turnusmäßigen Neuwahlen der Vertreter in den AHG-Ausschuss erhielten Johann Ostenried (Leinau) und Christoph Nieberle (Frankenried) das Vertrauen der Mitglieder. Als Vertreter in den Milcherzeugerring wurden gewählt: Josef Hefele (Gutenberg), Johann Ostenried (Leinau), Christoph Nieberle (Frankenried), Adolf Schmid (Baisweil), Josef Müller (Oberostendorf) und Arnold Jaser (Lamerdingen). Zuchtleiter Landwirtschaftsdirektor Ludwig Mößner sprach in seinem Referat über 2001 von einem Jahr mit gravierendem Einbruch, war doch der Rindfleischverbrauch auf den Tiefstand von zehn Kilogramm pro Kopf gesunken (Vorjahr 15 kg). Im Jahr 2002 sei der Verbrauch wieder auf zwölf Kilogramm angestiegen. Mößner gab dann einen Überblick über die Tierzuchtschauen und die erzielten Preise und plädierte dafür, durch 'die Mitnahme der Jugend das Interesse' zu wecken. Hermann Zuchtriegel von der Besamungsstation in Greifenberg stellte den Züchtern die im vergangenen Jahr neu hinzugekommenen elf Stiere vor und zeigte Aufnahmen von seiner Informationsreise in die USA. Schließlich gab noch Franz Rid, der neugewählte Vorsitzende des Jungzüchterclubs, Einblick in die Aktivitäten dieser Nachwuchsorganisation.
Spitzenreiter in Frankenried Zuchtleiter Ludwig Mößner zeichnete die folgenden Züchter für die besten Lebensleistungen ihrer Kühe aus: Christoph Nieberle, Frankenried (105421 kg), Johann Engelhart jun., Lamerdingen (102297 kg), Erwin Horn, Lamerdingen (100926 kg) und nochmals Christoph Nieberle, Frankenried (100871 kg). Eine Kuh mit einer Jahresleistung von 10130 kg hat Georg Fichtl aus Oberzell im Stall. Besitzer von Kühen mit einer Jahresleistung über 9000 kg sind: Johann Ostenried (Leinau), Josef Wagner (Weinhausen), Josef Müller (Oberostendorf), Thomas Kleinheinz (Eiberg), Martin Hörtrich (Eurishofen) und Christoph Nieberle (Frankenried). Kühe mit über 8500 kg Jahresleistung gehören: Leo Vogt (Lauchdorf), Franz Stahl (Denklingen), Christian Steuer (Gennachhausen), Michael Urbin (Grub), Reinhard Köpfle (Westendorf), Schwayer und Hofer (Lauchdorf), Roman Engstler (Grub), Thomas Steuer (Kemnat) und Alfons Seitz jun. (Irpisdorf).