Scheidegg/Bodenmais (row). - Die Erholungspause von Jan Ullrich und Kollegen nach der Tour de France war nur kurz. Schon sitzen sie bei der Deutschland-Rundfahrt wieder im Sattel. Mit dabei ist auch der Scheidegger Radprofi Tobias Steinhauser (33) vom T-Mobile-Team (siehe Sport). Stecken die Strapazen von der Tour de France noch in den Beinen? Tobias Steinhauser: Unmittelbar danach hatte ich mich überraschend gut gefühlt. Aber vergangene Woche, als ich mit Jan am Bodensee und im Westallgäu trainierte, waren irgendwie die Beine schwer. Aber bei den ersten Etappen hat sich das schon gebessert. Sie waren 2002 beim größten Radsportereignis hierzulande schon mal Dritter. Mit welchen Ambitionen sind Sie diesmal am Start? Steinhauser: Wir fahren hier mit einer sehr starken Besetzung. Jan Ullrich und Alexander Winokurow sind die Chefs. Anders als 2002 bin ich diesmal als Helfer dabei. Die Voraussetzungen sind ganz anders als damals.
Neben Ullrich und Winokurow werden auch Mikael Rasmussen, Cadel Evans und Levy Leipheimer an den Start gehen. Welchen Stellenwert genießt die Deutschland-Rundfahrt im internationalen Vergleich? Steinhauser: Die Deutschland-Tour war für den Radsport in unserem Land schon immer sehr wichtig. Aber wenn Jan mitfährt, nimmt die Bedeutung natürlich zu - auch im Ausland. Die Tour ist heuer so schwer wie noch nie und war auch noch nie so gut besetzt. Das macht die Sache für die Zuschauer und die Medien interessant. Die vierte Etappe führt am Donnerstag auf den 2670 Meter hohen Rettenbachferner. Es heißt, der bei der Tour de France so gefürchtete Pass zum Galibier hoch sei vergleichsweise harmlos dagegen. Graust es Ihnen vor dieser Herausforderung? Steinhauser: Ich bin da noch nie hochgefahren. Aber ich habe von anderen auch schon gehört, dass der Anstieg richtig schwer sein soll. Angst ist aber das falsche Wort. Respekt trifft das Ganze wohl besser. Ende September steht in Madrid noch die Weltmeisterschaft auf dem Programm. Werden Sie dabei sein? Steinhauser: Ich bin im vorläufigen Kader. Ob ich aber bei der WM tatsächlich starte, wird sich kurzfristig entscheiden.