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Vor allem neue Paare lassen sich auf Aids untersuchen

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Vor allem neue Paare lassen sich auf Aids untersuchen

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    Vor allem neue Paare lassen sich auf Aids untersuchen
    Vor allem neue Paare lassen sich auf Aids untersuchen Foto: dpa

    Um das Thema Aids ist es ziemlich ruhig geworden - abgesehen von den Aktivitäten zum Welt-Aids-Tag, an denen sich auch das Gesundheitsamt Ostallgäu mit "gezielten Aufklärungsaktionen" beteiligt, wie Oberregierungsrat Ralf Kinkel betont. Überhaupt werde Aidsprävention im Landkreis groß geschrieben.

    "Den Bürgern steht ganzjährig im Foyer des Gesundheitsamtes eine umfangreiche Infothek mit kostenlosen Broschüren zum Thema HIV/Aids zur Verfügung", berichtet Kinkel. Um die Jugend über Schutzmöglichkeiten zu sensibilisieren, durchlaufen die Achtklässler an den Ostallgäuer Schulen einen erlebnispädagogischen Mitmachparcours. Die Nachfrage danach sei sehr groß. Im Gesundheitsamt in Marktoberdorf ließen sich übrigens vergangenes Jahr 52 Menschen anonym auf Aids testen. Dort ist die Blutuntersuchung - im Gegensatz zu einem Test bei niedergelassenen Ärzten - kostenlos. "Die meisten, die sich testen ließen, erklärten, sie brauchen den HIV-Test wegen einer neuen Partnerschaft", so Kinkel.

    Doch wie virulent der HIV-Virus im Landkreis tatsächlich ist, weiß er nicht. Ihm und den Ärzten am Gesundheitsamt ist zwar aus den vergangenen Jahren kein Fall bekannt, in dem ein Mensch im Ostallgäu an den Folgen von Aids gestorben ist. "Aber darüber erfolgt keine Meldung an die Gesundheitsämter", so Kinkel. Bayernweit, so schätzt das Robert-Koch-Institut (RKI), seien 2010 circa 60 HIV-infizierte Menschen gestorben.

    Keine landkreisweite Auswertung

    Auch wie viele Infizierte im Landkreis leben, können das Gesundheitsamt in Marktoberdorf sowie das RKI in Berlin nicht sagen. "Der Nachweis von HIV ist nach dem Infektionsschutzgesetz nicht an die Gesundheitsämter, sondern direkt ans RKI zu melden", so Kinkel. Dieses wiederum wertet seine Daten nicht landkreisbezogen, sondern nach Regierungsbezirken aus.

    Zumindest demnach scheint das Virus in der Region aber noch zu existieren. 31 HIV-Infektionen wurden 2010 in Schwaben neu diagnostiziert (zehn davon in Augsburg). Für die Jahre 2001 bis 2010 wurden dem Koch-Institut schwabenweit 303 neue Fälle gemeldet.

    Dank neuer Medikamente verläuft eine Aids-Ansteckung zwar nicht mehr zwangsläufig tödlich, aber das Leben der Betroffenen ist eingeschränkt: Sie müssen sehr viele Medikamente mit zum Teil starken Nebenwirkungen nehmen.

    Aidsberatung am Gesundheitsamt sowie anonyme und kostenlose HIV-Tests sind zu den Geschäftszeiten des Landrats- beziehungsweise Gesundheitsamtes möglich. Termine können unter der Telefonnummer 08342/ 911-623 vereinbart werden.

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