Als Bub hat Sepp Alletsee die Bergarbeiter in ihren provisorischen Unterkünften öfter besucht. Weit war der Weg nicht. Er musste nur runter zur Wiese laufen, die am Haus seiner Großeltern lag. „Für Kinder war das natürlich interessant, das hat es sonst in der Nähe nicht gegeben“, erzählt Alletsee über die alten Stollen, die sich quer unter dem Grundstück hindurch zogen. Heute wohnt der 81-Jährige selber in dem Anwesen und ist Eigentümer der Wiese in der Ostallgäuer Gemeinde Halblech. Kohle wird dort zwar schon lange nicht mehr abgebaut: Nach den Aufzeichnungen des Bergamtes Südbayern lief die Arbeit in dem Bergwerk von 1946 bis 1948. Doch hin und wieder entstehen Löcher, die von den unterirdischen Gängen zeugen – wie an der Stelle, an der die Kuh Regina fünf Tage in einem sechs Meter tiefen Loch festsaß. Ein Urlauber fand das trächtige Tier dort zufällig. Mit einer Seilwinde und Schlingen konnte Regina dann hinaufgezogen werden. „Eine ganz neue Sache“, sagt Alletsee zu dem Sturz. Bisher seien nur einmal Rehkitze in die Gänge gefallen.
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