Kaufbeuren | kpm | Gewerbegebiete sind oft architektonische Horrorkabinette. Vielleicht wirkt deshalb das ungewöhnliche, wohlproportionierte Gebäude der FirmaMarkthalerzwischen Kaufbeuren undApfeltrangso verblüffend. Wie ein Tunnel steht es da, gekleidet invornehm-dunklesAnthrazit.
Es besticht vor allem durch seine schöne Schlichtheit. Die Kaufbeurer Architekten Werner Seibt und Klaus Ehrhard (mse Architekten) haben in Zusammenarbeit mit dem Firmeninhaber Johannes Markthaler einen einfachen Kubus geplant, der an den Längsseiten (Osten und Westen) geschlossen ist, an den schmalen Seiten jedoch vollständig verglast wurde und so Durchblick gewährt. Die Natur haben sie damit ebenso in die beiden Stockwerke des Hauses geholt wie die Silhouette des nahegelegenen Stadtteils Oberbeuren.
Das Gebäude polarisiert. 'Manchen gefällt es es sehr, manchen gar nicht', sagt Markthaler. Die positiven Reaktionen überwiegen allerdings.
Wie Trösch in Kempten, so haben auch Markthaler und das Architektengespann hauptsächlich jenes Material verbaut, das in der Produktionshalle nebenan verarbeitet wird: Stahl. Markthaler selbst stellte die Stahlträger her, auf denen die Konstruktion ruht. Über die Wände aus Gasbetonplatten wurden Aluminiumbleche mit Kunststoffkernen gezogen. Damit sich Markthaler und seine Mitarbeiter winters wie sommers wohlfühlen, wurde für gute Dämmung gesorgt. Geheizt wird mit einer Luft-Wärmepumpe.