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Von Schellendieben und Wegebau

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Von Schellendieben und Wegebau

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    Beim Alpwanderkurs rund um Oberjoch stellen sich sieben Alpen den Teilnehmern vor Oberjoch (lg). Dass der Bau eines Wasserspeichers für Beschneiungsanlagen Auflagen für Älpler nach sich ziehen kann, war ein Thema, das beim ersten Alpwanderkurs des Alpwirtschaftlichen Vereins in diesem Jahr dargestellt wurde. Über 250 Älpler, aber auch Politiker, Liftbetreiber und Mitarbeiter der Veterinärämter waren nach Oberjoch gekommen, um sich gemeinsam über sieben dort ansässige Alpen zu informieren.

    Sieben Alpen stellten sich den über 250 Teilnehmern vor. Vom Alpwegebau, Viehhaltung über das Problem mit 'Schellendieben' bis hin zur Botanik auf den Weideflächen referierten gestern Peter Danks, Geschäftsführer des Alpwirtschaftlichen Vereins, Hirten und Alpmeister.

    Mit welchen Schwierigkeiten der Bau des Wasserspeichers für die Beschneiungsanlagen im Oberjocher Skigebiet verbunden war, beschrieb Werner Oppolt von der unteren Naturschutzbehörde an der Alpe 'Vorder Wiedhag'. Dort wurde im Landschaftsschutzgebiet ein Staubecken angelegt, das mit 50 000 Kubikmetern Wasser die Anlagen an Iseler, Grenzwieslift und Wiedhag versorgt. Es sei, so Oppolt, sehr problematisch gewesen, 'den Teich nach unten dicht zu bekommen'. Wenn Wasser aus dem Becken sickert, sind die Hänge unterhalb der Alpe abrutschgefährdet. Auflage für die Älpler auf 'Vorder Wiedhag' war, einen sogenannten 'Magerrasen' als Ausgleich zum Eingriff in die Natur anzulegen.

    Dass die Zusammenarbeit zwischen Älplern und Liftbetreibern am Iseler funktioniert, zeigten die Ausführungen von Franz Heckelmiller, Alpmeister auf der Alpe 'Gund'. Auf den Flächen der Alpe müssen wegen der Pisten jährlich die Zäune abgebaut werden. Diese harte Arbeit teilen sich Älpler und Mitarbeiter der Liftgesellschaft.

    Käse aus eigener Produktion

    Ein Beispiel für Direktvermarktung präsentierten die Betreiber der Sennalpe 'Kematsried'. Neben Ferienwohnungen und einem Restaurant gibt es dort nun einen Hofladen. Kaspar Geiger verkauft dort unter anderem Käse aus eigener Produktion. 'Wir könnten sogar mehr verkaufen als wir erwirtschaften', beschrieb Stefan Bentele den Erfolg des Projektes. 4,5 Millionen Mark hatte Bentele in den vergangenen Jahren in die Alpe investiert, um sie auf den jetzigen Standard zu bringen.

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