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Von Obstbäumen, üblen Frevlern und Pauli Bekehr

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Von Obstbäumen, üblen Frevlern und Pauli Bekehr

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    Die traditionelle Bedeutung des heutigen Mittwintertages Buchloe (hk). Am heutigen Freitag ist Mittwintertag. Im kirchlichen Kalender ist der 25. Januar als Tag der Bekehrung des Apostels Paulus vermerkt. Für die Bauern war der Mittwintertag in alten Zeiten mit einem halben Feiertag identisch. Dass er als jahreszeitlicher Wendepunkt galt, offenbart der weithin bekannte Volksspruch: 'Pauli Bekehr ­ Winter halb hin, halb her.'

    Nach dem 25. Januar durfte früher niemand mehr einen Obstbaum fällen, wenn er nicht in den Ruf eines üblen Frevlers geraten wollte. Durch dieses Gebot sollte das erste Leben geschützt werden, das sich um diese Zeit in den Bäumen zu regen beginnt.

    Auch stand der 25. Januar als Wetter-Lostag in hohem Ansehen. Denn: 'Ist Pauli Bekehrung hell und klar, so hofft man auf ein gutes Jahr. Hat Pauli Wind, so regnet\'s geschwind. Sankt Pauli im Sonnenschein bringt Fruchtbarkeit und guten Wein. Schön an Pauli Bekehrung ­ bringt allen Früchten Bescherung.' Mittwintertag bedeutete, dass die kalte Jahreszeit in die zweite Hälfte geht.

    Zieht der Winter noch einmal die Zügel straff? In seinem bisherigen Verlauf hat er sich überwiegend stark ins Zeug gelegt. Es gab reichlich Schnee, Dauerfrost auch tagsüber und sogar weiße Weihnachten. Allerdings ist der Schnee unter Tauwettereinfluss mittlerweile relativ schnell weggeschmolzen.

    Die Perspektiven für die zweite Winterhälfte: Erfahrungsgemäß tendiert der Februar in seinen ersten zwei Wochen häufig zu wechselhaftem Wetter, das aber auch intensive Schneefälle bringen kann. Hin und wieder hält dieser Schnee sogar bis zum Monatsende. Im Alpenvorland sinken die Temperaturen im Februar während der Nacht mitunter tiefer unter den Nullpunkt als im Januar. Nicht auszuschließen ist ein Spätwinter im März. Manchmal schneit es dann recht ergiebig. Eine geschlossene Schneedecke bildet sich meistens jedoch nur für kurze Zeit. Laut 'Hundertjährigem Kalender' soll es heuer im Februar nicht viel schneien. Zu rechnen ist danach vornehmlich mit einem Wechsel von Kälte, Regen und Wind. Vom 22. bis 26. Februar allerdings soll es zumindest nachmittags 'lieblich und warm' sein.

    'Rau, kalt und windig' ­ so lautet die Vorhersage für die ersten sieben Tage im März. Obwohl kein Schnee liegt, soll es anschließend bis zum 17. März sehr kalt werden. Wind, Schnee und Regen werden für die darauf folgenden zwei Tage angekündigt. Und die Prognose zum kalendarischen Frühlingsanfang am 20. März: Es ist zwar hell, doch in den Vormittagsstunden abermals ziemlich kalt. Noch eine letzte Anmerkung zum 25. Januar: Der lichte Tag ist jetzt merklich im Wachsen begriffen. Am Mittwintertag steigt die Sonne um 7.50 Uhr über den Horizont, Sonnenuntergang ist um 17.03 Uhr.

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