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Von Krise ist keine Rede

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Von Krise ist keine Rede

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    Landratsamt Lindau trifft Vorsorgemaßnahmen gegen Vogelgrippe Lindau/Westallgäu (kfe). Seit am Bodensee Fälle von Geflügelpest festgestellt worden sind, gibt es im Landratsamt Lindau eine 'Koordinationsgruppe Vogelgrippe'. Dass die Gruppe sich nicht Krisenstab genannt hat, ist eine bewusste Entscheidung gewesen, denn 'noch gibt es im Landkreis Lindau keine Krise', betont der Leiter der Abteilung für öffentliche Sicherheit und Ordnung, Tobias Walch..

    Die Vorsichtsmaßnahmen laufen dennoch auf Hochtouren. So wurde ein Beobachtungsgebiet definiert, das sich auf zehn Kilometer Tiefe entlang des Seeufers erstreckt. Betroffen sind Scheidegg, Hergensweiler, Sigmarszell, Lindau, Bodolz, Nonnenhorn, Weißensberg, Wasserburg und Teile von Opfenbach (Beuren und Ruhlands). 'Das Beobachtungsgebiet könnte man auch Transportverbotszone nennen', so Walch. Denn der Transport von lebendem und totem Geflügel sowie anderen in Gefangenschaft gehaltenen Vögeln ist in dieser Zone verboten. 'Und zwar innerhalb der Zone, durch die Zone hindurch sowie aus der Zone hinaus', erläutert Walch. Eier, solange es keine Bruteier sind, sind von dem Verbot nicht betroffen. Für die rund 120 Geflügelhalter mit insgesamt 3500 Tieren im Beobachtungsgebiet führt dieses Verbot zu Einschränkungen für den Handel. Beschwert habe sich aber über die Maßnahme noch keiner der betroffenen Züchter, denn 'glücklicherweise haben wir fast nur private Geflügelhalter im Gebiet und wenige gewerbliche', sagt Walch. Damit halten sich die wirtschaftlichen Auswirkungen in Grenzen, erläutert Walch. Die meisten hätten darüber hinaus nur wenige Tiere in den Ställen. Dass das Federvieh auch wirklich in den Ställen ist, wird vom Landratsamt Lindau sporadisch überprüft. Denn seit dem 17. Feb-ruar gilt bundesweit das so genannte Aufstallungsgebot. 'Bisher konnten wir keine Verstöße feststellen. Die Besitzer halten sich schon aus Eigeninteresse an die Stallpflicht', so der Leiter der Koordinationsgruppe. Keiner wolle schließlich seine Tiere gefährden. Die aktuellen Vorsichtsmaßnahmen zielen darauf ab, dass die Geflügelpest von Wildvögeln wie Schwänen, Enten oder Möwen nicht auf die Hausgeflügelbestände übergreife. Deshalb werden den Geflügelhaltern Schutzmaßnahmen ans Herz gelegt. Dazu gehöre neben der Aufstallungspflicht, dass man keine betriebsfremden Personen in die Ställe lassen soll. Seine Schuhe solle man vor und nach dem Stallbesuch mit haushaltsüblichen Desinfektionsmitteln reinigen. Wem darüber hinaus ein Todesfall eines seiner Geflügeltiere merkwürdig vorkomme, solle sich beim Veterinärsamt in Lindau melden. Um sofortige Meldung bitten die Behören, wenn tote Wildvögel gefunden werden. Bei Singvögeln wie Spatzen oder Amseln sei dies nicht nötig, da diese als nicht bedroht von der Vogelkrankheit gelten. Weiter wird davon abgeraten Wildvögel zu füttern. Momentan würden die Tiere genügend eigenes Futter finden, so die Auskunft des Landratsamtes. Eine Gefahr für die Bevölkerung sieht Walch nicht. Weitere Info sowie Meldung von toten Wildvögeln beim Landratsamt Lindau unter Telefon (08382) 270255

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