Für die Jahreszeit übliche Anzahl von Erkältungskrankheiten Kemtpen (sf). Kommt die Grippewelle ins Allgäu oder kommt sie nicht? Nachdem in Großbritannien bereits 80 Menschen an der Influenza starben und in Norditalien die Krankenhäuser mit Virus-Erkrankten voll sind, rechnen Experten auch in Deutschland mit einer Grippewelle. Kempten hat sie bisher aber noch nicht erreicht, wie gestern von Ärzten zu hören war.
Zwar melden in Kempten Ärzte und Apotheker eine größere Anzahl von Patienten mit Erkältungskrankheiten und Atemwegsbeschwerden. Das sei um diese Jahreszeit allerdings üblich. Zudem kommen auch seit einer Woche vereinzelt Grippekranke in die Praxen. 'Von einer richtigen Welle kann man jedoch noch nicht sprechen', erklärte dazu gestern ein Allgemeinmediziner. Aber vielleicht sei das ja erst der Anfang.
Als bedauerlich empfindet es der Arzt, dass der Grad der Durchimpfung in der Bevölkerung mittlerweile so gering sei. Deshalb könne sich ein Grippe-Virus auch stärker ausbreiten. Früher als noch die Mitarbeiter ganzer Betriebe das Serum bekamen sei der Schutz vor Influenza viel größer gewesen.
Wer sich jetzt noch impfen lassen will, für den drängt allerdings die Zeit. Denn bis der Wirkstoff den nötigen Schutz im Körper entfaltet, vergehen in der Regel bis zu zwei Wochen. Trotzdem rät der Sprecher der Kemptener Apotheken, Dr. Karl-Dieter Fuchsberger, zu der vorbeugenden Impfung. Denn nur sie biete ausreichend Sicherheit.
Wer sich nicht impfen lassen will, dem empfehlen die Ärzte wenigstens die Abwehrkräfte zu stärken. Ihr Rat: Möglichst viel an die frische Luft gehen, vermehrt Vitamine zu sich nehmen, genügend schlafen, Stress vermeiden und in der Sauna abhärten. Außerdem sollte man größere Menschenansammlungen meiden.
Zwei Wochen und länger
Übrigens darf die Virusgrippe nicht mit einem gewöhnlichen Schnupfen verwechselt werden, der meist nach wenigen Tagen schon wieder verschwunden ist. Eine echte Influenza fesselt dagegen ihre Opfer zwei Wochen und länger ans Bett. Die Symptome sind: Hohes Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen sowie Halsweh. Mögliche Folgen können eine Bronchitis und in schweren Fällen eine Lungen- oder Herzmuskelentzündung sein.