Marktoberdorf (rel/pm). - Auf eine 120-jährige Unternehmensgeschichte kann die Marktoberdorfer Firma Atterer in diesen Tagen zurückblicken: 1886 als Eisenhandlung von Anton Atterer gegründet, beschäftigt das Unternehmen heute 88 Mitarbeiter an seinen drei Standorten und den Geschäftsbereichen Stahlhandel, Werkcenter und Haushaltswaren ('Kochen & Schenken'). Andreas Wachter, Urenkel des Firmengründers, führt den Betrieb seit 1995 in der vierten Generation. Das Unternehmen feiert diese Woche sein Jubiläum mit einem Sonderverkauf im Stammhaus an der Füssener Straße. Nächste Woche ist im Werkcenter ein Sonderverkauf angesagt.'Beim Kupferschmid' lautete einst die Bezeichnung für das Haus an der Füssener Straße in Marktoberdorf, das Anton Atterer im Jahr 1886 gekauft hatte und in dem er seine Eisen- und Möbelhandlung einrichtete. Heute ist dort der Bereich 'Kochen und Schenken' der Firma Atterer untergebracht, ferner gibt es dort Kaminöfen, Herde und Elektrogeräte. Doch blättern wir in die Anfänge der Firmengeschichte zurück: Noch im Gründungsjahr erhielt Anton Atterer vom Markt Oberdorf den Auftrag, das Petroleum für die Straßenlampen im Ort zu liefern. Einige Jahre später wurde auch Kohle ins Sortiment aufgenommen. 1907 bauten Anton Atterer und einige Mitstreiter in Balteratsried ein Elektrizitätswerk, so dass auch die dortigen Bewohner Strom hatten. Das E-Werk blieb bis 1919 in Besitz der Familie Atterer, dann wurde es an eine Genossenschaft verkauft. Übrigens konnte man ab 1930 beim Stammhaus an der Füssener Straße auch tanken. Schon bald nach Ende des Ersten Weltkrieges übergab Anton Atterer den Betrieb an seinen Sohn Matthias. Dieser führte ihn mit seiner Frau Franziska auch durch wirtschaftlich schwierige Zeiten. 1954 übernahmen deren Tochter Theresia und Schwiegersohn Hans Wachter das Unternehmen. Noch heute steht Seniorchefin Theresia Wachter, seit 1941 im Betrieb, täglich im Laden. Ihr Mann führte bis kurz vor seinem Tod im Jahr 1995 das Unternehmen, unterstützt durch seinen Sohn Andreas. Dieser ist bereits seit 1986 in der Firma tätig.
Heute drei Standorte Die vergangenen zwei Jahrzehnte waren für die Firma Atterer von Veränderungen geprägt. So wurde 1985 eine Lagerhalle und ein Freilager für Stahl an der Ruderatshofener Straße errichtet. Ein Jahr später kam der Holz-Bereich ('Holz-Spezl') in der Georg-Fischer-Straße dazu. Als Anfang der Neunziger das Geschäft boomte und die Lager zu eng wurden, entschloss sich die Firma, ihren Stahlhandel an den Siemensring zu verlagern. Der Stahlbereich wuchs seither immer mehr: Betrug die Hallenfläche anfänglich 3500 Quatratmeter, so sind es heute 6100 qm. Anstelle der Stahlvorräte und Bearbeitungsmaschinen zog in die leerstehende Halle an der Ruderatshofener Straße das Werkcenter ein und damit auch der Holz-Spezl sowie der gesamte Bereich Werkzeuge und Beschläge, der bis dahin im Stammhaus zu finden war. Demnächst feiert das Werkcenter sein zehnjähriges Bestehen. Im Jahr 2000 entschloss sich die Geschäftsleitung, das Stammhaus komplett umzugestalten.'120 Jahre zu bestehen gelingt nur, wenn man tagtäglich die Zufriedenheit der Kunden als oberstes Ziel im Visier hat', sagt Geschäftsführer Andreas Wachter. Darüber hinaus müsse bei allem 'Qualität, Wirtschaftlichkeit und Kontinuität im Vordergrund' stehen. Wichtig seien auch gut ausgebildete und motivierte Mitarbeiter. Derzeit absolvieren acht Lehrlinge ihre Ausbildung bei Atterer.